Frankfurter Oberbürgermeister Feldmann besucht die Frauengruppe im SchubLaden
Frankfurt I Ein kleiner Laden in der Bornheimer Spessartstraße – hier bereiten sich junge Frauen auf das Berufsleben vor. An sich kaum bemerkenswert. Aber irgendwie doch: Neun junge Frauen, die im SchubLaden der FAPRIK zurzeit jeden Mittwoch Stifte, Blöcke, Malfarben und kleine Geschenke aus nachhaltiger Produktion verkaufen, leben erst kurze Zeit in Deutschland und können mithilfe der BOplus in verschiedene Bereiche hineinschnuppern. Ziel ist, die Teilnehmerinnen bei der Berufswahl zu unterstützen und sie fit zu machen für ihre zukünftige Ausbildung.
„Die Biografien der Frankfurterinnen und Frankfurter sind so bunt wie unsere Stadt selbst“, sagte Peter Feldmann, der die Frauen und ihre Ausbilder am 25. April im SchubLaden besuchte. „Es ist nicht immer leicht, Bildung in Anspruch zu nehmen oder seine Ausbildung gradlinig zu verfolgen. Umso wichtiger sind Projekte wie Wirtschaft integriert und Träger wie die FAPRIK, die sich zusammentun, um jungen Menschen ihren Weg auf den Arbeitsmarkt zu erleichtern.“ Peter Feldmann ist dem Beschäftigungsträger FAPRIK seit seiner Gründung eng verbunden. Er selbst hat als Leiter des Jugendhauses am Bügel ein Ausbildungsprojekt mit einer Schreinerei ins Leben gerufen.
Frau Gudrun Reinhart vom Wirtschaftsministerium, das dieses Programm finanziert, hat das Konzept entwickelt, hessenweit mit dem Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft initiiert und in Frankfurt 2016 ein Modell mit der FAPRIK als einziges Frauenprojekt durchgesetzt.
Dieses Jahr ist die FAPRIK bereits zum vierten Mal eine der Stationen des Programms, neun Frauen aus drei verschiedenen Ländern nehmen teil. Sie alle sprechen noch nicht ausreichend Deutsch, so dass es ihnen ohne Unterstützung kaum möglich wäre, einen Schulabschluss zu erlangen.
In der dreimonatigen Berufsorientierung BOplus, befassen sie sich mit ihren beruflichen Interessen und Stärken und sammeln Praxiserfahrungen in Bereichen wie Gastronomie, Kosmetik und Körperpflege sowie Einzelhandel. Dabei lernen sie nicht nur die Berufe kennen, sondern probieren sich in realen Arbeitsumfeldern aus. Im SchubLaden bekommen sie beispielsweise kaufmännische Kenntnisse vermittelt. Auch Deutschunterricht, Lern- und Integrationshilfen gehören zum Programm. Ausbilderinnen und Pädagoginnen helfen beim Finden von Praktika und Ausbildungsplätzen.
„Wir brauchen Sie alle! Jede Fachkraft ist wichtig für Frankfurt. Ihnen wird hier ein wunderbares Angebot gemacht. Ich habe heute spannende Einblicke in das Förderprogramm erhalten und bin froh, dass ich Sie besuchen darf“, sagte Peter Feldmann.
FAPRIK-Geschäftsführerin Maud Beeskow freut sich über das Interesse und die Wertschätzung des Oberbürgermeisters an den Lebensumständen der geflüchteten Frauen, die ihm Informationen über ihr Leben und ihre Ziele in Deutschland vermitteln wollen. „Die besondere Herausforderung, Geflüchtete beruflich zu integrieren und auszubilden, bedarf einer aufeinander aufbauenden Förderkette. Dazu gehören in allen Prozessen die berufsbezogene Sprachförderung und die Verknüpfung von Arbeits- und Lernprozessen um die Kompetenzen der jungen Menschen weiter zu entwickeln […]“, sagte Maud Beeskow.
Insgesamt ist es für alle Beteiligten ein spannender Tag gewesen!
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