Erlebnispädagogischer Tag – Exkursion der EQplus- und BVB-Teilnehmer am Standort Michelstadt

Sie sind im OdenWALD angekommen – Aber was ist das eigentlich: Der Wald?

Diese und viele weitere interessante Fragen sollte die entsprechende Exkursion der acht EQplus- und BVB-Teilnehmer, allesamt junge Männer aus Eritrea, Somalia, Iran und Afghanistan am Standort Michelstadt beantworten.

Der Forstwirtschaft-Student Johannes Marquardt von der Hochschule Rottenburg, welcher derzeit bei „Hessen-Forst“ ein Langzeit-Praktikum absolviert, lud die Teilnehmer und die jeweiligen Projektverantwortlichen in den nahegelegenen Elsbacher Forst ein.

Bereits während der Begrüßung war für die meisten neu, dass es in Hessen ein Gesetz gibt, wonach der Wald der Öffentlichkeit zur freien Verfügung steht und neben der Nutz- und Schutzfunktion allen Menschen der Erholung dienen soll.

Um dies auch auf lange Sicht sicherzustellen, sowie den Wald nachhaltig zu bewirtschaften und für die kommenden Generationen zu erhalten, bedarf es allerdings eines gehörigen Maßes an sachkundiger Pflege und dem dazugehörigen Know-how. Einen kleinen Einblick hierzu konnten die Teilnehmer im Laufe der Veranstaltung gewinnen:

So erfuhren sie beispielsweise, dass es vor geraumer Zeit in Deutschland ausschließlich Buchenwälder gab. Alles andere hat dann der Mensch eingeführt und kultiviert. – Und in mancher Hinsicht für unmittelbar damit zusammenhängende Probleme gesorgt, wie z.B. den immer häufigeren Befall durch Schädlinge infolge des Trockenstresses durch Klimawandel.

Auch die Bedeutung des Waldes als Wirtschaftsfaktor, d.h. die kommerzielle Holzernte – immer im Einklang mit dem Naturschutz wurde umfassend erklärt. Anhand von zur Besichtigung extra bereitgestellten Forstgeräten wurde deutlich, welch hoher Aufwand betrieben werden muss, um die nötige Forstpflege sicherzustellen.

Die verschiedenen Baumarten wurden vorgestellt und Unterscheidungsmerkmale aufgezeigt. Der Wasserhaushalt in den Baumstämmen, und dessen Zerstörung durch den Borkenkäfer konnte aus nächster Nähe in Augenschein genommen werden.

Die Unterscheidungsmerkmale von Tanne, Fichte Kiefer, Lärche, Douglasie, Eiche und mehr wurden nicht nur durch bloße Beschreibung erläutert. Vielmehr hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, die Unterschiede an Nadeln, Blättern und Rinde zu erfühlen und zu riechen.

Ganz generell stand die gesamte Veranstaltung unter dem Motto: Sehen, Fühlen, Riechen.

Danach folgte ein „Ausflug“ in die Tierwelt: Die typischen Bewohner unserer heimischen Wälder, wie Niederwild, Rotwild, Wildschwein sowie heimische Vogelarten wurden vorgestellt und beschrieben.

Johannes Marquardt zeigte, wie Wildschweine „duften“ und hatte sogar ein entsprechendes Fell mit vor Ort gebracht, so dass man ausnahmsweise ganz gefahrlos fühlen konnte, wie sich die scheuen, mitunter aber auch sehr gefährlichen Tiere anfühlen. Auch wie groß und schwer das Geweih eines Hirsches werden kann, konnten die Teilnehmer anhand eines mitgebrachten Exponates erfahren. 

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Bemerkenswert, wie hochinteressiert und konzentriert sämtliche Teilnehmer den Ausführungen folgten und sich immer wieder aktiv durch spannende Fragen beteiligten. Ganz sicher hat die Veranstaltung dazu beigetragen, die Furcht vor den großen, dunklen und, unbekannten Wäldern zu nehmen und an deren Stelle die Faszination für ein großartiges Stück Natur treten zu lassen.

 

 

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