Groß-Gerau | Weite Strecken haben Menschen auf sich genommen, um der Not zu entfliehen. Ein wichtiger Begleiter auf diesem Weg, um mit den Zurückgebliebenen daheim in Kontakt zu bleiben und Informationen zu dem ‚was kommt?‘ zu erhalten, ist das Handy. 

Ganz anders wird es aber dann, wenn die Umstände mehr abverlangen, als einen Anruf zu beantworten oder eine Nachricht schreiben zu können. 

Wie umgehen mit den digitalen Portalen einer Arbeitsagentur oder eines Rathauses? Die mittlerweile, leider, jahrelange Erfahrung in unserer Arbeit mit Geflüchteten hat gezeigt: Viele unserer migrierten Mitbürger, egal ob jung oder alt, haben kaum, bis keine Kenntnisse im Umgang mit einem PC. Die meisten haben keinen PC. Für die Älteren hält der PC oftmals erst dann Einzug, wenn die eigenen Kinder älter werden und diese dann den heutigen Standards in ihrem Umfeld gerecht werden müssen. 

Die Chance die das Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft e. V. den Teilnehmenden bietet, an einzelnen PC-Plätzen lernen zu können, ist großartig, unbedingt notwendig und damit wert, weiterhin gefördert zu werden. 

Die Heranführung an das Thema Digitalisierung und der Umgang mit dem PC, kann so von Grund auf vermittelt werden sowohl analog als auch digital. 

Was bedeuten überhaupt die Abkürzungen? PC, www, E-Mail, Web-Site? Wie funktioniert überhaupt ein PC? Was ist Hardware, was ist Software? Was ist ein Programm? Was ist das Internet? Wie überhaupt kommt meine Nachricht bei meinen Eltern, Kindern, Freunden an?

Einen Überblick schaffen, zunächst in der Theorie, sorgt hier für das eine oder andere Aha-Erlebnis.  Jetzt sind alle neugierig am PC die ersten Schritte zu gehen. Mit jeder Stunde kommen die Teilnehmenden weiter. Sie können eigens erstellte Grafiken (Paint), einen eigens erstellten Lebenslauf (Word) vorzeigen, ändern und abspeichern. Im Internet suchen, verschiedene Tabs öffnen, mit geteiltem Bildschirm arbeiten, das will alles erlernt und verstanden werden. 

Am Ende stehen grundsätzliche Informationen zum Thema: Wie schütze ich meine persönlichen Daten?  Wie erkenne ich eine vertrauliche Web-Site? Wann und wo kann und darf ich private Daten im Internet angeben um entsprechende Services zu erhalten? 

Dies sind nur einige Beispiele des schwierigen und komplexen Themas, mit dem die Teilnehmenden konfrontiert sind. Am Ende gehen die Teilnehmenden in jedem Fall mit mehr Information und Praxistipps nachhause.

Dies ist nur eines der zahlreichen Themen, die die Teilnehmenden des Kompetenzzentrums für Zugewanderte (KomZu) erwartet, wenn sie sich in dieser 4-monatigen Maßnahme befinden. Neben Deutschtraining und Bewerbungscoaching steht z.B. das Kennenlernen deutscher Kultur und Alltäglichkeiten im Vordergrund. Das Projekt KomZu startet erneut am 6.2.2023, die Zuweisungen erfolgen durch das Kommunale Jobcenter Kreis Groß-Gerau oder die Fachstelle für Geflüchtete Groß-Gerau. Für weitere Informationen wenden Sie sich an Frau Kölling-Negussie, BWHW GG.