MFAs: So gelingt die Ausbildung

QuABB fragt: Roswitha Barthel und Ute Closmann
Leitung und Prüfungskoordination im Prüfungswesen der Landesärztekammer Hessen

Roswitha Barthel und Ute Closmann sind Ausbildungsbeauftragte der Landesärztekammer Hessen. Sie begleiten das Ausbildungs- und Prüfungsgeschehen seit vielen Jahren. Der QuABB Ausbildungsbegleiter Miguel Escosa Jung hat sie während der diesjährigen Abschlussprüfungen der Medizinischen Fachangestellten in Bad Nauheim besucht – und ihnen fünf Fragen rund um die Ausbildung und den Ausbildungserfolg gestellt.  

  • Welche Tipps geben sie jungen MFA-Auszubildenden, damit ihre Ausbildung erfolgreich verläuft? Ganz wichtig ist es, dass sich Auszubildende gleich zu Beginn der Ausbildung fragen: Bin ich hier richtig? Passt das und ist das der richtige Ausbildungsberuf? Dafür ist die Probezeit ja da, was übrigens für beide Seiten gilt. Man kann es außerdem nicht oft genug sagen: Pünktlichkeit, Höflichkeit und ein respektvolles Miteinander – und nicht unbedingt der vorherige Schulabschluss – spielen eine zentrale Rolle. Darüber hinaus ist es wichtig, konzentriert zu arbeiten und Spaß an Teamarbeit zu haben. Wenn man außerdem regelmäßig für die Berufsschule lernt und sich auf Klassenarbeiten und die Prüfung rechtzeitig vorbereitet, steht dem Ausbildungserfolg eigentlich nichts mehr im Weg!
  • Und ihre Empfehlung für Ausbildungsbetriebe? Es sollte vom ersten Tag an einen festen Ansprechpartner in der Praxis geben, der sich um die Durchführung der Ausbildung und die Belange der Auszubildenden kümmert. Ausbilder sollten sich außerdem regelmäßig mit den Auszubildenden austauschen und insbesondere bei Fehl­zeiten in der Berufsschule vom ersten Tag an genau hinhören und nachfragen. Ganz wichtig ist auch die sogenannte Lernortkooperation, also die inhaltliche Abstimmung der Ausbildungsinhalte zwischen Berufsschule und Ausbildungsbetrieb. Da in spezialisierten Fachpraxen unter Umständen nicht alle relevanten Ausbildungsinhalte des Ausbildungsrahmenplans vermittelt werden können, ist die Kooperation mit anderen Facharztpraxen oder geeigneten Einrichtungen gefragt. Azubitausch- und Partnerprogramme sind außerdem sehr sinnvolle Ergänzungen, von denen alle Beteiligten profitieren. Zur Unterstützung bei der Durchführung der Ausbildung bietet die Landesärztekammer außerdem entsprechende Fortbildungen für Ausbildungsverantwortliche an.
  • Worauf sollten MFA-Auszubildende grundsätzlich achten? Der Beruf der Medinischen Fachangestellten verlangt den Auszubildenden viel Verantwortung ab: Wir arbeiten mit Menschen und da dürfen keine Fehler passieren. Auszubildende sollten außerdem ihre Rolle finden: Man darf zwar ruhig selbstbewusst und fordernd sein, dabei aber nicht vergessen, dass man sich zunächst einmal auch in der Rolle des Lernenden befindet. Deshalb kann es auch im Laufe der Ausbildung auch mal zu kritischen Rückmeldungen vom Ausbildungsverantwortlichen kommen.
  • Was sind die wichtigsten momentanen Herausforderungen im Bereich der Ausbildung im Gesundheitswesen? Es wird dazu kommen, dass die Ausbildungsordnung überarbeitet und an die aktuelle Praxissituation angepasst werden wird. Darin werden neue Schwerpunkte zu setzen und Ausbildungsinhalte zu verändern sein. Dazu gehört beispielsweise die Digitalisierung von Praxis­abläufen und des Gesundheitsbereiches, um nur eines der wichtigen Themen zu nennen. Zentral für die Ausbildung ist aber auch die Sprache: Nicht-Muttersprachler sollten noch vor der Ausbildung ein B2-Sprachzertifikat erwerben. Aber auch „Native Speaker“ müssen die medizinische „Fremdsprache“ erwerben und üben!
  • Zum Schluss: „Die Prüfung zur MFA schaffe ich auf jeden Fall, wenn ich …“ … mich gut genug vorbereitet und ich mir lange vorher ausreichend viel Lernzeit genommen habe! Wichtig sind aber die richtige Lerntechnik und dass ich alle praktischen Punkte der Abschlussprüfung auch in der Praxis oder in der Schule durchgegangen bin. Außerdem: Ein Prüfungsvorbereitungskurs in dem Bereich, in dem ich geprüft werde, ist ein „Muss“
Vielen Dank für das Gespräch. Die Fragen stellte der QuABB Ausbildungsbegleiter Miguel Escosa Jung.

Weitere Informationen der Landesärztekammer Hessen rund um die MFA-Ausbildung: Berufsausbildung – Landesärztekammer Hessen (laekh.de)QuABB ist ein hessenweites Unterstützungsprogramm zur Vermeidung von Ausbildungsabbrüchen. Weitere Information finden sich unter: Qualifizierte Ausbildungsbegleitung in Betrieb und Berufsschule (QuABB) :: QuABB (quabb-hessen.de)Sprechzeiten QuABB an der Max-Eyth-Schule unter: Beratung: QuABB – MES Dreieich (mes-dreieich.de)

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