Gemeinsamer Stützunterricht bringt den Erfolg bei den Zahnmedizinischen Fachangestellten
Mittwoch, 15:30 Uhr:
Der Patient klagt über Schmerzen im Backenzahn, es steht eine Wurzelbehandlung an.
Bevor der Zahnarzt mit der Betäubungsspritze die Behandlung beginnt, ist schon eine Menge von den Zahnmedizinischen Fachangestellten (ZMFAs) zu beachten. Sie müssen die gesamte komplexe Behandlung vorbereiten und planen: Betäubungsspritze und Instrumente zurechtlegen, Apparate checken, Materialien für die Wurzelfüllung mischen und natürlich den Patienten beruhigen.
Heute zum Glück nur in der Theorie, denn im Stützkurs der ZMFAs in Hofheim bereitet man sich noch für die mündliche Prüfung vor. Den ersten Teil der Prüfung haben alle Teilnehmerinnen schon erfolgreich absolviert.
Nach der Zeit des Online-Unterrichts ist nun wieder gemeinsames Lernen vor Ort möglich. Und die Teilnehmerinnen finden das gut. „Man lernt besser, wenn man sich mit anderen direkt austauschen kann. Jeder hilft jedem bei einer Frage“ beschreibt Mehwish.
Der Onlineunterricht war zwar notwendig und auch gut organisiert, aber gerade bei der Prüfungsvorbereitung kann die Dozentin im Präsenzunterricht besser auf die Bedürfnisse der Teilnehmenden eingehen. Frau Bresan, die Dozentin, erklärt: „Wichtig für diesen Beruf sind Selbstorganisation, Sorgfalt und Genauigkeit. Darauf achten wir besonders neben dem Lernen der fachspezifischen Themen.“
„Hier im Stützunterricht bekomme ich die schwierigen Themen noch einmal gut erklärt. Oft ist dafür in der Berufsschule oder in der Praxis keine Zeit.“ sagt Reihaneh. Simret ergänzt: „Ich habe hier so viel gelernt. Nur mit der Hilfe von Frau Bresan konnte ich meine schriftliche Prüfung so gut bestehen.“
Der Unterricht in Hofheim wird von Teilnehmenden aus den Projekten abH [ab Oktober führen wir das neue Projekt AsAflex durch] und Wirtschaft Integriert besucht, die ein gemeinsames Ziel haben: ihre Prüfung gut zu bestehen. Hier ist über die Zeit ein gutes Teamgefühl entstanden.
In der Zwischenzeit haben alle im Stützkurs die Abschlussprüfung erfolgreich bestanden und drei Auszubildende werden sogar von ihrer Ausbildungspraxis übernommen.
Die Projekte:
Ausbildungsbegleitende Hilfen [abH] richten sich an Auszubildende, deren Ausbildungserfolg gefährdet ist. Die Teilnehmenden erhalten nach Beruf und Ausbildungsjahr differenzierten Fachunterricht sowie darüber hinaus eine kontinuierliche sozialpädagogische Begleitung, die gruppenübergreifende Angebote wie z.B. erlebnispädagogische Seminare oder Bewerbungstraining einschließen. Im Herbst wird abH von AsAflex abgelöst, das eine noch individuellere Betreuung der Auszubildenden, verstärkt auch im Ausbildungsbetrieb, ermöglicht.
Wirtschaft integriert [WirtInt] unterstützt junge Migrant/-innen mit Sprachförderbedarf bei ihrer Integration in den Arbeitsmarkt. Das Projekt umfasst drei auf einander aufbauende Förderbausteine. Den Anfang bildet eine dreimonatige Berufsorientierung. Bei einer sechs- bis zwölfmonatigen Einstiegsqualifizierung ist es den Teilnehmenden im Anschluss möglich, sich weitergehend intensiv auf das Arbeitsleben vorzubereiten. Die Ausbildungsbegleitung bildet den letzten Baustein und geht über den gesamten Ausbildungszeitraum.
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