Vom Krankenhaus ins Bildungswerk – Auszubildende berichten aus ihrem Alltag
Alsfeld | Mit der neuen Ausbildung zur „Pflegefachfrau“ oder zum „Pflegefachmann“ gibt es jetzt noch mehr berufliche Perspektiven im Gesundheitsbereich. Über die guten Zukunftsaussichten, die vielfältigen Chancen und den facettenreichen Arbeitsalltag informierten Vertreter*innen der Krankenpflegeschule Alsfeld im Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft e. V.
Marion Damer, pädagogische Mitarbeiterin des BWHW und Organisatorin des Events "Azubis berichten", betont: „Aufgrund der Pandemie konnten zahlreiche Maßnahmen zur beruflichen Orientierung nicht stattfinden. Schülerinnen und Schüler hatten nur wenige Gelegenheiten realistische Einblicke in die Berufswelt zu erlangen – gerade in der Krankenpflege. Ein solcher Austausch erschien mir daher mehr als wichtig!“. Henrik Seel, stellvertretender Leiter der Krankenpflegeschule, sah in einem solchen Format ebenfalls einen großen Mehrwert, um dieses bedeutende Berufsfeld zu bewerben und gleichzeitig anschaulicher zu machen – von jungen Menschen für junge Menschen.
„Der Umgang mit Tod und Sterben ist auf jeden Fall die größte Herausforderung, die man als Pflege-Azubi hat“, antwortete Annabell Haner den Zuhörenden auf die Frage nach den Schwierigkeiten im Pflegeberuf. Entsprechende Seminare zur Betreuung von Sterbenden gehören zu der Ausbildung zur „Pflegefachfrau“ oder zum „Pflegefachmann“ dazu. „Das Sterben von Patienten ist und bleibt sehr emotional, doch man lernt damit umzugehen“, so Annabell Haner, die sich schon jetzt, im zweiten Ausbildungsjahr, keinen anderen Beruf mehr vorstellen kann. Die Zuhörenden zeigten sich sichtlich beeindruckt von den vier Pflege-Azubis und ihren Berichten aus der Praxis. Die Infoveranstaltung richtete sich an Ausbildungssuchende aus den Bildungswerkmaßnahmen im Übergang Schule-Beruf.
Auch die Arbeit im Schichtbetrieb interessierte die Zuhörenden: „Wann arbeitet ihr lieber, im Tagdienst oder im Nachtdienst?“, war eine weitere Frage an die Azubis von der Pflegeschule. „Es gibt Kollegen, die arbeiten ausschließlich im Nachtdienst“, erklärte der stellvertretende Ausbildungsleiter Henrik Seel. Er machte deutlich, wie Pflegefachleute heute ihre vielfältigen Einsatz- und Karrieremöglichkeiten nutzen und damit ihren beruflichen Alltag entscheidend mitgestalten können. In der neuen generalistischen Ausbildung lernen die jungen Leute alle Bereiche der Pflege von der Pädiatrie bis zur Gerontologie kennen und können sich danach weiter spezialisieren.
Während man für die dreijährige Pflegeausbildung einen Mittleren Schulabschluss oder eine erfolgreich absolvierte Ausbildung nach dem Hauptschulabschluss vorweisen muss, ist die Ausbildung zum/zur Krankenpflegehelfer/in bereits direkt nach der Hauptschule möglich. „Als Krankenpflegehelferin ist man sehr nahe an den Patient*innen und arbeitet den Pflegefachleuten zu“, erklärt die Auszubildende Lea Schnell-Kretschmer ihr Aufgabengebiet. Dass man morgens um 5.50 Uhr pünktlich am Arbeitsplatz erscheint, ist für alle selbstverständlich. Denn um 6 Uhr ist Übergabe zwischen den Schichten. „Zuerst zieht man sich um, dann geht es zu den Patienten zur Vitalzeichenkontrolle und zur Unterstützung beim Waschen“, berichtet Kani Abdulla aus ihrem Tagesablauf. Nach Abschluss der einjährigen Ausbildung mit der staatlichen Prüfung nutzen die meisten Krankenpflegehelfer*innen die Möglichkeit, nun auch die dreijährige Ausbildung zu absolvieren.
Mohamed Thalja freut es, dass er in seiner Ausbildung vielfältige medizinische Kenntnisse erwirbt. Wie die meisten seiner Azubi-Kollegen und -Kolleginnen ist er über Praktika zum Pflegeberuf gekommen und dabeigeblieben. Dass die Dankbarkeit der Patienten das Schönste am Pflegeberuf ist, darüber sind sich alle einig: „Es macht einem wirklich glücklich, wenn man anderen Menschen helfen kann und ein Lächeln und ein Dankeschön bekommt“, schließt Annabell Haner die informative Veranstaltung ab.
Die nächste Ausbildung zum/zur Pflegefachmann/-frau am Kreiskrankenhaus Alsfeld beginnt am 1. September. Angehende Krankenpflegehelfer/innen beginnen bereits am 1. August. Bewerbungen nimmt die Krankenpflegeschule des Vogelsbergkreises in Alsfeld, Schwabenröder Str. 81a, gern entgegen.
Durch verschiedene berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen werden junge Menschen an den Standorten Lauterbach und Alsfeld beim nachhaltigen Einstieg in den Ausbildungsmarkt unterstützt. Das Projekt „Dein Weg in die Zukunft“ fördert die außerschulische berufliche Orientierung im Auftrag des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen und wird seit August 2021 mit und an kooperierenden Schulen durchgeführt.
Gefördert durch das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen mit Mitteln aus dem „Neuen Hessenplan für Hessens Wirtschaft.
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