Gießen | Das Fachkräftecamp „Zukunftsberufe in Gesundheit, Pflege sowie Kinder- und Jugendhilfe“ in Gießen hat die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler vom 7. bis 11. Oktober 2024 vollends überzeugt. „Ich bin positiv überrascht und würde es auf jeden Fall weiterempfehlen“, war eine der begeisterten Rückmeldungen.

Insgesamt 18 Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Gießener Schulen erhielten spannende Einblicke in die Berufswelten von Gesundheit, Pflege sowie Kinder- und Jugendhilfe. Zahlreiche Arbeitgeber öffneten ihre Türen und ermöglichten den Jugendlichen, erste praktische Erfahrungen zu sammeln.

Los ging es am Montag mit einer Mitarbeiterin des Familienhebammenprogramms der Stadt und des Landkreises Gießen „Runde Sache“, die den Alltag einer Familienhebamme vorstellte. Die Schülerinnen und Schüler durften an einer Babypuppe Wickelversuche vornehmen und eine Milchpumpe ausprobieren – Fragen zu Schwangerschaft und Geburt waren natürlich auch erwünscht. Nach einem leckeren Mittagessen ging es ins Albert-Oswald-Haus der AWO, wo die Schülerinnen und Schüler Pflegeberufe hautnah erleben konnten. Ein Highlight war das Üben von Injektionen an Orangen.

Am Dienstag besuchten die Schülerinnen und Schüler die Lebenshilfe in Pohlheim, wo sie den pädagogischen Alltag der Mitarbeitenden kennenlernen konnten. Workshops des Kinderschutzbundes Gießen e.V. und von Wildwasser Gießen e.V. boten einen umfassenden Einblick in die Herausforderungen der Arbeit im Bereich Kinder- und Jugendhilfe.

Der Mittwoch stand ganz im Zeichen des Evangelischen Krankenhauses in Gießen: Nach Informationen über die dortigen Ausbildungsberufe durften die Jugendlichen an Modellen selbst Hand anlegen: Spritzen setzen, Magensonden legen und sogar Reanimationsversuche an der Übungspuppe Eva durchführen!

Am Donnerstag erkundeten sie drei Filialen der Pelikan-Apotheke in Gießen, erfuhren alles über die pharmazeutischen Berufe und durften bei der Herstellung von Tinkturen zuschauen. Abgerundet wurde der Besuch durch eine eindrucksvolle Vorführung der faszinierenden Medikamentenausgabe.

Nach einem Mittagessen in einer Jugendwohngruppe der AWO stellten Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter die Ziele der Jugendhilfe vor und beantworteten Fragen zu ihrer Tätigkeit und ihrem Berufsalltag.

Der letzte Tag führte die Gruppe in die Kindertagesstätte Marie Juchacz, wo sie das Konzept der offenen Arbeit kennenlernen konnten. Bei Hospitationen in verschiedenen Themenräumen erlebten sie den Kita-Alltag hautnah nach dem Motto: Mittendrin statt nur dabei!

Zum Abschluss trafen sich alle im Bildungswerk zum gemeinsamen Mittagessen und Austausch mit der Berufsberaterin der Agentur für Arbeit Gießen, Frau Scherneck. In einem Videotagebuch präsentierten die Teilnehmenden ihre Erlebnisse der Woche, die ein voller Erfolg war. Viele Schülerinnen und Schüler fühlten sich in ihren Berufswünschen bestärkt oder erweiterten ihr Berufswahlspektrum um spannende Perspektiven im Gesundheits- und Sozialbereich.

Herr Alver, ein begleitender Pädagoge, fasst zusammen: „Die fünf Tage waren intensiv und erlebnisreich! Ein tolles Projekt zur Berufsorientierung“. Auch Frau Waha vom Bildungswerk dankte allen Beteiligten für ihr Engagement: „Es ist uns gelungen, den Schülerinnen und Schülern die Arbeitswelt durch den direkten Kontakt mit Fachkräften näher zu bringen“.

Der einstimmige Tenor am Ende lautete: „Die Woche war super! Ich habe viel mitgenommen!“

Die Fachkräftecamps werden als gemeinsame Fachkräfteinitiative zusammen gefördert durch das Hessische Ministerium für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales und die Regionaldirektion Hessen der Bundesagentur für Arbeit, als Schulveranstaltung unterstützt durch das Hessische Ministerium für Kultus, Bildung und Chancen und durchgeführt durch das Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft e.V.

Abbildung: Injektionen an Orangen