Menschen mit einer Schwerbehinderung als Fachkräfte gewinnen

Am 3. Dezember fand in den Räumlichkeiten des Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft e. V. in Hofheim eine Informationsveranstaltung zum Thema „Menschen mit einer Schwerbehinderung als Fachkräfte gewinnen“ statt. Eingeladen hatte Frau Alemi, die Betriebe, die Schwerbehindertenvertretung sowie den Schwerbehindertenbeirat zusammenbrachte, um über Chancen und Unterstützungsangebote zu informieren.

Zu Beginn stellte Frau Schütz die Rolle der Einheitlichen Ansprechstelle für Arbeitgeber [EAA] vor. Sie erklärte, dass die EAA Betriebe bei der Einstellung schwerbehinderter Bewerber/-innen unterstützt, den Kontakt zu den richtigen Ansprechpartner/-innen herstellt und bei der Beantragung von Fördermitteln hilft.

Anschließend übergab sie das Wort an Frau Schächinger von der Bundesagentur für Arbeit [BA], die verschiedene Fördermöglichkeiten wie den Eingliederungszuschuss [EGZ] und Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben [LTA] vorstellte.

Herr Rumpf vom Integrationsfachdienst [IFD] ergänzte, welche Maßnahmen Betriebe ergreifen können, um Arbeitsplätze schwerbehinderter Menschen zu sichern.

Besonders bewegend waren die persönlichen Beiträge von Frau Debusmann und Frau Zerom zwei Integrative Auszubildenden aus dem Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft e. V., die ihre Erfahrungen schilderten.

Frau Debusmann die einen anerkannten Grad der Behinderung [GdB] hat, berichtete, wie oft sie von Betrieben abgelehnt wurde – obwohl ihre Behinderung sie in ihrer Arbeitsleistung nicht einschränkt. Sie wünscht sich von Arbeitgebern mehr Offenheit und Verständnis.

Frau Zerom, die ursprünglich aus Eritrea kommt, ist ausgebildete Diplom-Softwareentwicklerin und spricht fließend Englisch und hat gute Mathematikkenntnisse. Trotz ihrer Qualifikationen erhielt auch sie viele Absagen und vermutete, dass ihre Behinderung und ihre noch nicht perfekte deutsche Aussprache dabei eine Rolle spielen.

Beide jungen Frauen hoffen auf eine Chance, ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen.

Die Teilnehmenden zeigten großes Interesse an den Berichten der Auszubildenden. Eine Ausbildungsleiterin aus Eschborn nahm sogar direkt Kontakt zu Frau Alemi auf, um mögliche Übernahmemöglichkeiten für die jungen Frauen zu besprechen.

Die Veranstaltung zeigte, wie offen Betriebe für die vorgestellten Unterstützungsangebote von EAA, IFD und BA sind. Viele gaben offen zu, dass es schwierig sei, den Überblick über die Fördermöglichkeiten zu behalten. Hier wurde betont, dass die EAA den Arbeitgeber/-innen zur Seite steht, um den Zugang zu diesen Programmen zu erleichtern.

Beim anschließenden Buffet nutzten die Teilnehmenden die Gelegenheit zum aktiven Austausch und zeigten sich engagiert, weitere Schritte zu gehen.

Zum Abschluss richtete Frau Alemi einen Appell an die Teilnehmenden:
„Lasst uns die Vorurteile abbauen und Menschen mit einer Schwerbehinderung als wertvolle Fachkräfte sehen. Jeder zehnte Mensch erwirbt im Laufe seines Lebens eine Schwerbehinderung. Gemeinsam können wir einen Unterschied machen.“ Sie bedankte sich bei allen Beteiligten und freut sich auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit.

Eine gelungene Veranstaltung, die gezeigt hat, wie wichtig es ist, Barrieren – sowohl in den Köpfen als auch auf dem Arbeitsmarkt – abzubauen.

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