Besuch des Oberhessischen Museums in Gießen

Gießen | Am 22.10.2024 besuchten Teilnehmende aus „Alles aus einer Hand“ das Oberhessische Museum in Gießen. Der Besuch wurde vorab gemeinsam mit ihnen im Unterricht „Leben in Deutschland“ und "Deutsch Sprachförderung“ vorbereitet.

Der Unterricht muss sich allein nicht auf ein Klassenraum beschränken. Außerschulische Lernorte, bieten eine tolle Möglichkeit authentische Situationen zu lernen.

Diese sind in gleichem Maße relevant, um Wissen, Kompetenz und Werte erwerben zu können. Doch außerhalb des Klassenraumes ergeben sich vielfältige Möglichkeiten für neue Handlungssituationen, die die Lernenden anregen in der Zielsprache zu denken, kommunizieren und interagieren. Sie haben Zeit zum bewussten Sehen, Hören und Wahrnehmen. Deshalb sind Exkursionen, Museumsbesuche und Ausflüge wichtiger Bestandteil dieses Projektes.

Aus diesem Grund wurde diese Exkursion organisiert und durchgeführt. Hier wurde das theoretische Wissen in die Praxis umgesetzt und ein direkter Bezug zur Realität hergestellt.  Das Oberhessische Museum wird im Alten Schloss Gießen untergebracht. Hier werden Exponate aus ganz Hessen gezeigt. So wurde nicht nur auf sprachlicher Ebene, sondern auch auf regionalgeschichtlicher Ebene Wissen erworben.

Im Erdgeschoss erwartet einem ein altes, handgemachtes Stadtmodell, das vor über 50 Jahren aus Pappe hergestellt wurde [siehe Bild unten]. Hier hatten die Teilnehmende die Möglichkeit die Stadt, in der sie leben, aus einer historischen Perspektive näher kennen zu lernen. Gleichzeitig wurde hier bereits erlernter grammatikalischer Stoff wiederholt und gefestigt [Wegbeschreibung und Orientierung: „Wie komme ich zum/zur…?].

Neben dem Stadtmodell hatten die Teilnehmende  auch die Möglichkeit ein Dokumentarfilm über Gießen [ältere Aufzeichnungen und Fotos] anzusehen und im Anschluss diesbezüglich Ihre Meinung zu äußern [„Ich denke, dass…“, „Ich meine, dass…“]. Somit konnten sie Ihre Kenntnisse über Gießen reflektieren und wiedergeben [Was wusste ich vorher, was weiß ich jetzt?].

Im ersten Obergeschoss werden Holzskulpturen, Möbel, Münzen, Fayencen sowie auf die Region bezogene Dokumentation über den dreißigjährigen Krieg ausgestellt. Hier wurden die Infotafel genutzt, um Wortschatz und Leseverstehen bzw. selektives Lesen zu trainieren.

In der Gemäldegalerie hatte man die Möglichkeit die Teilnehmenden für Kunst zu sensibilisieren und aktives Nachdenken anzuregen.  

Im Bild unten sieht man, wie eine Teilnehmerin versucht, ein Gemälde zu interpretieren, wodurch freies Sprechen gefördert wurde. Andere Teilnehmende wurden gebeten Stellung zu nehmen und die eigene Meinung zu äußern [eigene Meinung darlegen - Redemittel verwenden].

Im Rahmen der Sonderausstellung Moderne + Mittelalter. Die Baukunst des Hugo von Ritgen konnten die Teilnehmende die Baukunst des Künstlers, Professors, Denkmalpflegers und Architekten Hugo von Ritgen kennenlernen.

Da ein Teil der Teilnehmenden zum ersten Mal in ihrem Leben ein deutsches Museum besuchten, stellte das Verlassen des Kursraumes einen zusätzlichen Anreiz und Motivation für sie dar. Die Exkursion hat die Teilnehmende nachhaltig begeistert, sodass sie auch zukünftig mit ihren Familien kostenlose Museen und kulturelle Angebote in Gießen und Umgebung nutzen bzw. besuchen wollen.

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