Marburg | Wenn es donnerstags aus der Küche im Erdgeschoss der Temmlerstraße duftet, dampft und neben Töpfeklappern auch fröhliches Stimmengewirr zu vernehmen ist, ist für jede/n am BWHW-Standort klar:

Dozentin Ayse Erdogan-Talic und die Teilnehmenden des Projekts VOICE connects sind wieder dabei, kulinarische Köstlichkeiten zu zaubern. Dabei wird nicht nur Rücksicht auf das Budget der Teilnehmenden genommen, sondern ebenso darauf geachtet, saisonal und regional einzukaufen. Natürlich stehen Gerichte aus den verschiedenen Heimatländern der Teilnehmenden auf der Speisekarte, ebenso aber auch ein klassischer Marmorkuchen oder Waffeln mit Sahne und heißen Kirschen. Beim „Dreierlei von der Linsensuppe“ konnte sich die irakische Version klar gegen die türkische und syrische Variante durchsetzen, wobei natürlich alle Varianten gern mit Appetit und Genuss verzehrt wurden.

„Man kann anhand eines alltäglichen Supermarktbesuchs und dem anschließenden gemeinsamen Kochen so viel vermitteln: Budgetkalkulierung, Ess- und Tischkultur, Teamwork, Gleichberechtigung und vieles mehr. Auch angewandtes Sprachtraining kann in einem Verkaufsgespräch stattfinden“ sagt Erdogan-Talic fröhlich und fährt lachend fort: „Natürlich kann so etwas auch schon mal in kleinen Missverständnissen enden und die gesuchte Zucchini wird am Ende ein Paket Zucker. Aber zum Glück sind die Teilnehmenden ja nicht auf sich allein gestellt, so dass die Klärung solcher witzigen Versprecher überhaupt kein Thema ist“.

Das Zubereiten der gemeinsamen Mahlzeit ist zu einem überaus beliebten Ritual geworden, dass vor allem die Gruppendynamik, das Wohlgefühl und den Geist stärkt, um sich danach in den verschiedenen modularen Kursangeboten des Projekts weiterzubilden. Hochmotiviert begeben sich also alle mit zufriedenem Magen und einem Lächeln in den Deutschkurs, das Bewerbertraining oder in das individuelle Einzelcoaching. Die Einheit Kompetenzen zur Alltagsbewältigung haben alle gerade eben wieder erfolgreich abgeschlossen.