Berlin ist immer eine Reise wert!

Das sagten sich auch 16 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Maßnahmen „Werkstatt Zukunft U25 Plus“, „Soul“ und „BVB“ aus Dieburg und folgten einer Einladung von Sabine Leidig, Bundestagsabgeordnete für DIE LINKE. Vom 24. bis 27. Mai wurde der Gruppe im Rahmen einer Bundestagsinformationsfahrt nach Berlin ein interessantes und abwechslungsreiches Programm geboten. Geschichte, Kultur und Politik waren so miteinander verbunden, dass keine Langeweile aufkam und dass Jede und Jeder für sich seinen Höhepunkt der Tour finden konnte.

Höhepunkte gab es viele, so wurde der Reichstag mit seiner markanten Glaskuppel bestiegen und der dort residierende Bundestag besucht. Spannend war auch das persönliche Gespräch mit der Abgeordnete Sabine Leidig im Anschluss. Wann lernt man schon einmal einen Bundestagsabgeordneten persönlich kennen und stellt im Ergebnis des Gespräches fest: „Das ist ja auch nur ein Mensch und ein netter noch dazu!“ (O-Ton der Teilnehmer/innen)
Außerdem stand ein Informationsbesuch im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend auf dem Programm, bei welchem Organisation und Arbeitsweise des Ministeriums erläutert wurden. Schade war, so die Jugendlichen, dass auf ihre Fragen zur Jugendpolitik seitens des Referenten nicht eingegangen werden konnte oder er es nicht wollte. Ganz anders verlief ein Besuch bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Neben einem Überblick zu Aufgaben und Arbeitsbereichen einer Stiftung im Allgemeinen und der Rosa-Luxemburg-Stiftung im Besonderen wurden auch Fragen beantwortet. Erklärt wurde u.a. wie man ein Stipendium erhalten kann. Kontrovers wurde seitens der Jugendlichen diskutiert, warum bei so einer Vergabe eine Elitenförderung betrieben wird und nicht alle Jugendlichen so eine Förderung erhalten, auch die jungen Menschen die „nur“ eine Ausbildung machen.

Einen tiefen und bewegenden Eindruck hinterließen der Besuch des Jüdischen Museums und der Holocaust-Gedenkstätte, welche emotional berührend über die dunklen Kapitel der deutschen Geschichte berichten. Der Garten des Exils führt aus dem Gebäude hinaus. Im Garten des Exils stehen 49 sechs Meter hohe Betonstelen auf einem schiefen Grund, auf denen Ölweiden gepflanzt sind, da Ölbäume, die in der jüdischen Tradition Frieden und Hoffnung symbolisieren, das Klima nicht vertragen würden. Die Zahl 49 nimmt Bezug auf das Gründungsjahr des Staates Israel.
Beim Betreten des Gartens konnten die Jugendlichen die Erfahrung des Exils hautnah spüren. „Ich fühlte mich fremd und der Gang durch den Garten war geprägt von Unsicherheit. Wegen dem schiefen Boden gerät man leicht ins Taumeln und die Betonsäulen beschränken die Sicht. Ich musste mich an den Stelen festhalten, weil ich ständig das Gefühl hatte, sonst umzufallen.“, so schildet Tiziana ihre Eindrücke. „ Beeindruckt hat mich auch die Achse des Holocaust, die am Holocaust-Turm endet. Ein dunkler, kalter, hoher Gedenkraum, in den nur durch durch eine Spalte in der Decke Tageslicht eindringt. Mein Gefühl war einfach nur beklemmend und unfassbar. Mein Gedanke, was müssen die Menschen wohl während des Holocaust Schreckliches erlebt haben?“.

Damit alle während der interessanten, aber auch anstrengenden Tage ihre Kräfte erhalten und auffrischen konnten, wurde auch ausreichtend freie Zeit bereitgestellt, um mit interessanten Menschen ins Gespräch zu kommen, die Hauptstadt auf eigene Faust zu erkunden, historische und kulturelle Sehenswürdigkeiten zu besuchen und natürlich Geschenke zu kaufen.
Während einer ausgedehnten Stadtrundfahrt, aber auch zu Fuß durch die Straßen, erschlossen sich den Teilnehmern und Teilnehmerinnen viele sehenswerte Punkte des politischen und kulturellen Berlins von Gestern und Heute. Ein Foto vor dem Kanzleramt durfte ebenso wenig fehlen, wie eine kurze Stippvisite im Szenestadtteil Kreuzberg.
Für die notwendige Stärkung sorgte ein tolles Angebot an ausgezeichneter Verpflegung, wobei das Abendessen und eine Rundfahrt auf einem Schiff auf der Spree den Höhepunkt bildete.

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