Nachhilfe für Vielfalt, Toleranz und Respekt - Veuve Noire zu Besuch im Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft e.V. in Limburg
Limburg | Am 02.02.2023 hatten die Jugendprojekte (Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen, Up!Stairs und Aktivierungshilfe) des Bildungswerks der Hessischen Wirtschaft e.V. in Limburg die Möglichkeit, dem spannenden Vortrag von Veuve Noire zu lauschen.
Mit dem Herzensprojekt „Olivia macht Schule“ möchte die Olivia Jones Familie aus Hamburg Kinder, Jugendliche sowie Erwachsene auf die Vielfalt der Gesellschaft aufmerksam machen und jedem den Mut mit auf den Weg geben, sich frei zu entfalten. Dadurch soll dem immer wiederkehrenden Hass entgegengewirkt werden. Gerade in der heutigen Zeit ist Toleranz, Vielfalt und Respekt ein großes Thema.
„Wichtig ist, dass es bei diesem Projekt eigentlich nicht um Homophobie geht. Es geht um Vielfalt, Toleranz und Respekt und die Frage, wie eine Gesellschaft mit Minderheiten und Menschen umgeht, die nicht unbedingt der Norm entsprechen. Essgewohnheiten, Hobbys, Kleidungsstil, soziale Herkunft, Glaubensfragen, politische Einstellung, Allergien, Krankheiten, Ängste und Hoffnungen. Wenn man genau genug hinsieht, gehört jeder Mensch immer auch zu irgendeiner Minderheit. Das ist einem nur oft nicht bewusst. Auch das versuchen wir den Kindern und Jugendlichen klar zu machen.“, erklärt Olivia Jones die Grundidee. „Intoleranz und Homophobie sind Erziehungssache. Niemand kommt engstirnig und voreingenommen auf die Welt. Wir müssen unseren Kindern beibringen, tolerant zu sein und Menschen nicht auszugrenzen, nur weil sie anders sind oder anders empfinden als wir.“
Seit 2019 unterstützt das Projekt nun KiTas, Schulen, Initiativen und Vereine bei der Aufklärungsarbeit. Auch das Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft e.V. hat die Olivia Jones Familie um Hilfe gebeten. So kam es dazu, dass die offizielle Botschafterin der Olivia Jones Familie, Veuve Noire, auch nach Limburg kam. „Zunächst war die Veranstaltung nur für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme angedacht. Schnell zeigte sich jedoch, dass auch in anderen Jugendmaßnahmen großes Interesse besteht“ so die beiden Sozialpädagoginnen der Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme Julia Ettingshausen und Vanessa Kröner. „Dadurch haben unsere Räumlichkeiten im BWHW nicht mehr ausgereicht und wir mussten uns nach etwas Größerem umschauen. Zum Glück hat uns der Inhaber des Bürgerhauses in Staffel, Michael Gutermuth, mit dem Sabine Hehr (Bildungsbegleiterin im Projekt) durch ihre Vereinsmitgliedschaft in engem Kontakt steht, die Räumlichkeiten kostenlos zur Verfügung gestellt und so zu einem erfolgreichen Nachmittag beigetragen.“
In dem Vortrag erzählte Veuve Noire von ihrer ergreifenden Lebensgeschichte, ihrem Leidensweg, schon von klein auf nicht akzeptiert zu werden und den aus dem Selbstzweifel resultierenden Folgen. Durch das Aufzeigen von Fakten und der Geschichte der gesetzlichen Vorschriften, fesselte sie die Jugendlichen auf eine humorvolle Art an ihren Vortrag. Trotz zahlreicher Niederschläge hat Veuve Noire sich selbst nie verloren und aufgegeben. „Nach jedem Tief bin ich wie Phoenix aus der Asche aufgestanden und habe mich noch schöner und stärker gefühlt“ berichtet Veuve Noire, „außerdem habe ich gelernt, dass nicht ich das Problem bin, sondern eben das Umfeld, welches mich nicht akzeptiert“. Insbesondere aus diesem Grund ist es so wichtig, gerade im ländlichen Raum Aufklärungsarbeit zu leisten. „Durch den Vortrag wollten wir den Jugendlichen die Möglichkeit geben, mal durch eine andere Perspektive auf das Thema zu blicken. Wenn nur ein/e Einzelne/r die Message hinter diesem Vortrag verinnerlicht, haben wir einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung bewirkt“ so die beiden Sozialpädagoginnen. Am Ende des Vortrags hatten die Jugendlichen außerdem noch ausreichend Zeit, persönliche Fragen zu stellen.
Die Reaktionen der Jugendlichen waren überwiegend positiv. „Ich fand die Veranstaltung sehr gut. Veuve Noire war richtig sympathisch und es hat echt Spaß gemacht ihr zuzuhören. Ich persönlich nehme von der Veranstaltung mit, dass Toleranz, Akzeptanz und Vielfalt für uns alle sehr wichtig ist. Egal welche Hautfarbe, Augenfarbe, Kleidung, Sexualität, Religion und aus welchem Land wir kommen, wir alle sind Menschen und sollten uns gegenseitig akzeptieren und respektieren so wie wir sind. Wir alle sind frei und haben ein Leben verdient, in dem alle glücklich und zufrieden sind,“ schlussfolgerte eine Teilnehmerin aus der Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme.
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