Erfolgreich durch die Ausbildung mit abH

Stadtallendorf | Wenn junge Menschen während der Ausbildung straucheln, kann die Agentur für Arbeit unterstützend eingreifen: mit ausbildungsbegleitenden Hilfen [abH].

 

Bei manchen Jugendlichen ist es ein bestimmtes Fach in der Berufsschule oder Prüfungsangst, bei anderen stecken familiäre Konflikte dahinter: Probleme während einer Ausbildung kann es immer geben; sie müssen aber nicht dramatisch sein. Wenn Schwierigkeiten aber von Dauer sind und dazu führen, dass Jugendliche sich überfordert fühlen, den Anschluss verlieren und alles hinschmeißen möchten, besteht Handlungsbedarf. Das Gute: Sowohl ihnen als auch den Ausbildungsbetrieben kann geholfen werden. Mit ausbildungsbegleitenden Hilfen [abH] unterstützt die Agentur für Arbeit Marburg Jugendliche in der Ausbildung punktgenau dort, wo sie es benötigen. Das kann beispielsweise ein Stützunterricht begleitend zur Berufsschule sein. Auszubildende erhalten in kleinen Gruppen individuell auf sie zugeschnittene Hilfe, arbeiten Unterricht nach oder bereiten sich auf Tests und Prüfungen vor. Tobias Neurath auf Erfolgskurs in der Ausbildung – abH inklusive.

Der Auszubildende Tobias Neurath, 19 Jahre, aus Kirchhain, nimmt seit Dezember 2017 an den abH teil, durchgeführt von qualifizierten Sozialpädagoginnen und Lehrkräften des Bildungswerks der Hessischen Wirtschaft. „Mir hat es ´was gebracht“ sagt der junge Mann, „es ist toll, dass ich Unterstützung und Hilfe bekomme, wenn ich was nicht verstehe oder irgendein Problem habe. Es tut mir gut, immer einen Ansprechpartner mit offenem Ohr zu haben.“
Mithilfe der individuell auf die Bedürfnisse des Auszubildenden abgestimmten Angebote wurde er als Verkäufer zielgerichtet durch seine Zwischenprüfung begleitet und wird im Mai bis zur Abschlussprüfung gefördert. Außerdem hat er die Möglichkeit, die abH auch darüber hinaus wahrzunehmen, um sein Ziel, die Ausbildung als Kaufmann im Einzelhandel, erfolgreich abzuschließen. In Abstimmung mit Jan Wepler, Betriebsinhaber des Ausbildungsbetriebs WEPLER Fachzentrum in Kirchhain, wendete sich der Auszubildende an das Bildungswerk, um nach einer geeigneten Unterstützungsmöglichkeit zu suchen. Nach einem ausführlichen Einzelgespräch, einem bedarfsorientierten Profiling sowie der anschließenden Klärung der Fördervoraussetzungen mit der Agentur für Arbeit Marburg, nahm Tobias Neurath wöchentlich an einem fachtheoretischen Stützkurs zur Aufarbeitung der Lerninhalte aus der Berufsschule teil und konnte sich in diesem Rahmen intensiv auf seine Zwischenprüfung vorbereiten. Neben dem leistungs- und binnendifferenzierten Stützkurs bekam Tobias Neurath zusätzliche Hilfe durch sozialpädagogische Begleitung sowie die Bereitstellung individueller Förderangebote durch die pädagogischen Mitarbeiterinnen des Bildungswerks, welche das erfolgreiche Bestehen seiner Zwischenprüfung schließlich begünstigte. Geschäftsführer Jan Wepler zeigt sich überzeugt von der Unterstützungs-möglichkeit der abH, er ist froh, dass es eine solche Unterstützung gibt: „Die Anforderungen an Auszubildende sind so anspruchsvoll, dass wir kleineren Ausbildungsbetriebe für diese Unterstützung der Agentur für Arbeit und die Umsetzung durch die fach-kompetenten Mitarbeiter des Bildungswerks der Hessischen Wirtschaft e. V. sehr dankbar sind. 

Aiko Grön, Teamleiter im Bildungswerks der Hessischen Wirtschaft, betont: „Jugendliche profitieren in der Regel enorm von abH, oft helfen schon ein paar Stunden „Nachhilfe“ den Jugendlichen schnell dabei, sich wieder etwas zuzutrauen und sich leistungsfähig zu fühlen; Selbstwertgefühl und Leistungsmotivation werden gestärkt, und das macht letztlich den Erfolg aus.“

„Uns liegt daran, dass junge Menschen ihre Ausbildung mit Erfolg zu Ende bringen. Daher fördert die Arbeitsagentur engagiert Auszubildende und Ausbildungs-betriebe, auch wenn es mal „knirscht“ in der Ausbildungszeit“ sagt Gerhard Wenz, Bereichsleiter der Marburger Arbeitsagentur. „Ausbilder und Auszubildende sollten nicht erst kurz vor der Abschlussprüfung zu uns kommen. Ein frühzeitiger Beratungstermin, weil man das Gefühl hat, dass etwas nicht stimmt, oder aber die erste Klassenarbeit in der Berufsschule nicht zur vollen Zufriedenheit geführt hat, ist in jedem Fall gut investierte Zeit. Denn ein Abbruch der Ausbildung führt zu Frustration bei den betroffenen Auszubildenden und lässt sie mit dem Gefühl des Versagens zurück. Auch für Betriebe, die Zeit und Engagement in jeden Azubi investiert haben, ist ein Abbruch eine unschöne Angelegenheit. Dabei bedarf es manchmal nur einer kleinen Hilfestellung, und schon kann es wieder rund laufen.“

 

 

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