Zugewanderte Frauen reduzieren den Fachkräftebedarf
Die Mehrzahl der Arbeitgeber spürt es bereits. Der Fachkräftebedarf steigt kontinuierlich an. Neben der Ausbildung von Nachwuchskräften und der Weiterbildung von Beschäftigten spielt das Heben neuer Potenziale, beispielsweise die Beschäftigung von Berufsrückkehrenden und Menschen mit einer Schwebehinderung dabei eine große Rolle. Jedoch wird auch dies den zukünftigen Bedarf nicht decken. Daher stellt die Zuwanderung einen weiteren Baustein dar, um die Besetzung offener Arbeitsstellen bestmöglich hinzubekommen. Was dies konkret bedeutet, wird bei der Qualifizierung „Pädagogische Mitarbeiterin als Zusatzkraft für zugewanderte Frauen“ offenbar. Die vom Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft (BWHW) auf den Bedarf in der Region entwickelte Maßnahme wird aktuell von zehn Kundinnen des Jobcenters Wetterau absolviert. Ziel der Qualifizierung ist es, den Teilnehmerinnen durch Vermittlung theoretischer und praktischer Inhalte den Weg in einen pädagogischen Beruf, beispielsweise Kitas, Schulen und sonstigen pädagogischen Bereichen, zu ebnen.
Um sich ein Bild davon zu machen, hat der Geschäftsführer Operativ der Regionaldirektion Hessen der Bundesagentur für Arbeit, Eckart Schäfer, diese Maßnahme in Friedberg besucht. „Diese Maßnahme und die teilnehmenden Frauen persönlich kennenzulernen, war mir ein Anliegen“, so Schäfer. „Das Engagement und die Motivation der Teilnehmerinnen zu erleben, war wirklich besonders. Es ist ein tolles Beispiel, wie geflüchtete Menschen mit dazu beitragen können den bestehenden Fachkräftebedarf zu decken. Es benötigt eine gute Idee, engagierte Menschen in der Arbeitsverwaltung, bei den Bildungsträgern und – nicht zuletzt – den Willen der Betroffenen, etwas beizutragen. So entsteht ein Mehrwert für ganze Personengruppen, für die Arbeitgeber und die Gesellschaft insgesamt.“
Vor Ort war auch die Organisatorin, Swaantje Maren Mika, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt des Jobcenter Wetterau. „Es war nicht leicht, eine solche Qualifizierung an den Start zu bringen. Aber jetzt, wo alle Frauen bereits zwei praktische Hospitationsphasen erfolgreich abgeschlossen haben, bin ich ganz begeistert. Wir haben damit bereits die Vorarbeit geleistet, die in Verbindung mit dem vom Arbeitsministerium ausgerufenen sogenannten „Job-Turbo“ bundesweit jetzt vorangetrieben
und umgesetzt wird.“
Das BWHW in Friedberg begleitet die einjährige Bildungsmaßnahme. „Das Angebot richtet sich an zugewanderte Frauen mit Bleibeperspektive, die in ihrem Heimatland bereits fundierte pädagogische Berufserfahrungen gesammelt haben“, kommentiert Jasmin Gerstner, Koordinatorin beim BWHW. „Hier wird der Grundstein gelegt, der die Weiterentwicklung zur Fachkraft ermöglicht.“
Der Erfolg dieser Qualifizierung ist bereits erkennbar. Eine vergleichbare hat im September auch in Büdingen begonnen. Interessierte, die ebenfalls die genannten Voraussetzungen
mitbringen und zudem das Sprachniveau B1 erreicht haben, können sich an ihr zuständiges Jobcenter wenden.
Eine Pressemitteilung der Regionaldirektion Hessen der Bundesagentur für Arbeit.
< Aktuelles aus Nidda und Umgebung
< zurück zur Standort-Seite Nidda