Erste Etappe zum Start in das Berufsleben erfolgreich gemeistert
Dieburg | Im Herbst 2020 hatte das Land Hessen im Rahmen des regionalisierten Ausbildungs- und Qualifizierungsbudgets (AQB) auch das Förderangebote „Schutzschirm für Ausbildungssuchende“, auf den Weg gebracht. In diesem Rahmen startete im November 2020 das Projekt „Schutzschirm für Ausbildungssuchende“ [SchAu] beim Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft am Standort Dieburg. Unter der Koordination der Kreisagentur für Beschäftigung Darmstadt-Dieburg standen rechtskreisübergreifend 15 Plätze für junge Menschen zur Verfügung.
Zum Maßnahmestart wurden junge Menschen aus den Rechtskreisen SGBII, SGBIII, SGBVIII sowie dem Fachbereich „Zuwanderung und Flüchtlinge“ des Landkreises Darmstadt-Dieburg für die Teilnahme angemeldet. Die Alterspanne betrug 17 Jahre bis 30 Jahre. 8 Teilnehmerinnen und 7 Teilnehmer aus 6 Nationen stellten sich dem gemeinsamen Ziel, die Erlangung des Hauptschulabschlusses als Grundlage zur erfolgreichen Einmündung in eine betriebliche Ausbildung.
„Die Ausgangssituation konnte unterschiedlicher nicht sein. 8 Teilnehmende haben Deutsch als Muttersprache. 7 geflüchtete Teilnehmende haben ein unterschiedliches Sprachniveau sowie unterschiedliche Schulbesuchszeiten in den Heimatländern und in Deutschland. 4 Teilnehmerinnen haben Kinder im Alter von 3 bis 7 Jahre. 5 Teilnehmende leben in Flüchtlingsunterkünften und haben unterschiedliche Aufenthaltsgewährungen.“, berichtet der Projektverantwortliche Jens Feuerhack.
„Diese unterschiedlichen Voraussetzungen erforderten mit Maßnahmebeginn eine differenzierte und individuelle Arbeit der eingesetzten Pädagog*innen. Neben einem Sozialarbeiter arbeiteten 2 Pädagogische Mitarbeiter*innen sowie zwei Honorarlehrer*innen für Deutsch und Mathematik. 1 Pädagogischer Mitarbeiter ist eingesetzt für die fachpraktische Orientierung in den Berufsfeldern Holz und Farbgestaltung. Neben der sozialpädagogischen Unterstützung lag der Schwerpunkt der Arbeit auf der Vermittlung aller Unterrichtsinhalte zur Vorbereitung des externen Hauptschulabschlusses. Diesbezüglich wurden entsprechende Lehr- und Lernmaterialien den Teilnehmenden zur Verfügung gestellt. Unter Einbeziehung dieser Materialien erfolgte auch die Aufgabenstellung für Hausarbeiten. Teilweise wurde der Unterricht in Kleingruppen durchgeführt, um die individuelle Förderung zu intensivieren.“, so Feuerhack.
Ergebnis dieser Arbeit: 14 Teilnehmende haben den Hauptschulabschluss erreicht und dies mit sehr guten und guten Leistungen! Die Chance mit diesen Zeugnissen einen Ausbildungsplatz zu bekommen hat sich erhöht. 6 Teilnehmende wurden bereits in Ausbildung oder ein Langzeitpraktikum vermittelt. Besonders erfreulich sei, so Feuerhack, dass das Förderprogramm bis September 2023 verlängert wurde und somit für die 8 verbleibenden Teilnehmenden die Vermittlung in Ausbildung weiterverfolgt werden kann.
Positiv blicken auch die Teilnehmenden auf die vergangenen anderthalb Jahren zurück. „Jeder einzelne von Ihnen war von Anfang an zu 100% für uns da. Auch wenn wir mal am Verzweifeln waren und wir keine Aussicht sahen, haben Sie uns motiviert und bestärkt. Sie haben uns alle so genommen und akzeptiert wie wir sind, mit all unseren Macken. … Vielen Dank Ihr Herzensmenschen! Sie haben uns mehr gegeben als nur die Hilfe zu einem Abschluss!“, schreiben die Teilnehmenden in einer Karte an die Betreuenden anlässlich der Zeugnisübergabe.
Die Teilnehmenden und Betreuenden können stolz auf die tollen Ergebnisse ihrer gemeinsamen Arbeit sein. Am 1.1.2022 hat das neue Projekt begonnen, jetzt mit 25 Plätzen. „Wir freuen uns die erfolgreiche Arbeit mit den jungen Menschen fortsetzen zu können.“, so Feuerhack abschließend.
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