Hilfe bei der Orientierung
Darmstadt-Dieburg, Odenwaldkreis | „Ich war sehr planlos, wusste nicht, was ich machen sollte“, erinnert sich Sarah Koceva. Sie besucht derzeit die neunte Klasse Realschule an der Schule am Sportpark. Im kommenden Schuljahr will sie entscheiden, ob sie in eine duale Ausbildung geht oder auf den gymnasialen Zweig wechselt. Insgesamt fehlt ihr noch die Orientierung, wohin es beruflich mal gehen soll.
Es war mal jemand von der Agentur für Arbeit in der Schule, erinnert sie sich, aber nur kurz. Zu intensiven Beratungen sei es leider nicht gekommen. Sarah ist wie viele andere Schülerinnen und Schüler am Ende ihrer Schulzeit orientierungslos. Die Corona-Krise hat die berufliche Orientierung an den Schulen in den vergangenen zwei Jahren viel zu kurz kommen lassen, auch fanden kaum Ausbildungsmessen oder andere sonst hilfreiche Veranstaltungen statt.
Um diese Lücke zu schließen hat das Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft e.V. (BWHW), beauftragt vom Hessischen Wirtschaftsministerium, ein neues Projekt ins Leben gerufen. „AuBo“ steht für Außerschulische Berufsorientierung und macht Schülerinnen und Schüler Angebote außerhalb ihrer regulären Schulzeit. Seit einigen Monaten ist das neue Projekt tätig, informiert an den Schulen über das neue Angebot, das inzwischen auch schon viele künftige Schulabgehende wahrnehmen. Wie auch Sarah. Sie nimmt am Michelstädter BWHW-Standort teil, Schüler und Schülerinnen rund um Darmstadt werden vom Darmstädter BWHW-Standort aus betreut, das gleiche gilt für Dieburg und Umgebung, auch dort ist ein Standort.
„Ich habe es bis heute nicht bereut, an AuBo teilzunehmen“, sagt Sarah, „Das hat mir inzwischen schon viel weitergeholfen.“ Mehr und mehr könne sie einkreisen, wohin die Reise gehen soll.
Die Begleitung bei AuBo fängt beim Kennenlernen der eigenen Kompetenzen, Interessen und Ziele an und führt bis in die Bewerbungsphase. In persönlichen Gesprächen, per Tests und in der Praxis in den BWHW-Werkstätten werden Eignungen wie Stärken festgestellt. Auch Schwächen, die berufliche Vorstellungsbilder vielleicht etwas relativieren können. Daneben findet in sozialpädagogischen Einzelgesprächen individuelle Zukunftsberatung statt. Auch werden Perspektiven vor Ort, Mobilitätsmöglichkeiten und weitere Rahmenbedingungen gemeinsam wie individuell auf den jeweiligen Teilnehmenden eruiert. „Welcher Arbeitgeber, welches berufliche Umfeld passt zu mir?“ sind Fragen, die gemeinsam mit den Jugendlichen erarbeitet werden. Berufliches Gymnasium, Abitur, oder andere Formen der Hochschulreife werden, je nach Einzelfall, ebenso ins Visier genommen um angestrebten und realisierbaren Berufswünschen näher zu kommen. Bewerbungsverfahren aller Art werden unterstützend begleitet.
Mit in den Prozess einbezogen sind die Eltern oder Erziehungsberechtigten, sie können an Aktions- wie Informationsabenden teilnehmen. Die ersten Werkstatttage fanden bereits statt, ein immer wiederkehrendes Angebot, jetzt in den Osterferien werden weitere Werkstatttage, pädagogisch wie fachlich begleitet, stattfinden. Auch in andere Berufsbilder außerhalb Handwerk und Technik führen ausgebildete Lehrkräfte ein. Freizeitangebote sind natürlich auch dabei, so verbrachten die Teilnehmenden einen sonnigen wie abenteuerlichen Samstag im Darmstädter Kletterpark.
Die ersten Gespräche und Teilnahmen haben für Sarah ihre künstlerisch-kreative Stärke sowie ihre ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit mehr in den Fokus gerückt. Deshalb kann sie sich heute eine beratende Tätigkeit, vielleicht verbunden mit Kreativität, wie Schmuckdesign oder Raumplanung, sehr gut vorstellen.
Sarah wünscht sich auch künftig von AuBO mehr Einblicke in Berufe und praktische Tätigkeiten, vor allem aber mehr über sich selbst zu erfahren. Zu wissen, wo ihre Stärken und Qualitäten für das spätere Berufsleben liegen. Deshalb macht sie auf jeden Fall weiter. „Ich rate es auch anderen Schülern hier teilzunehmen. Wenn man diese Hilfe schon haben kann, sollte man sie auch annehmen,“ so Sarahs Tipp.
Teilnehmen an AuBo können Abgangsklassen aller Schulformen 2022 wie 2023 sowie Schülerinnen und Schüler der elften Klasse der gymnasialen Oberstufe.
Interessenten aus dem Odenwaldkreis können sich beim BWHW Michelstadt melden. Interessenten aus Darmstadt und dem Landkreis Darmstadt-Dieburg können sich beim BWHW Darmstadt (auch für den Standort Dieburg) melden.
Das Projekt wird gefördert durch das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen mit Mitteln aus dem „Neuen Hessenplan für Hessens Wirtschaft“.
Kontakt
Gabriele Allemann
Frankfurter Str. 37
64720 Michelstadt
Telefon: 06061 9438-12
Fax: 06061 9438-18
E-Mail:
Kontakt
Ralf Nordmann
Rheinstr. 94 - 96 a
64295 Darmstadt
Telefon: 06151 2710-56
Fax: 06151 2710-10
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Kontakt
Jacques Weber
Rheinstr. 94 - 96 a
64295 Darmstadt
Telefon: 06151 2710-57
Fax: 06151 2710-10
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