Groß-Gerau | Der nachhaltige Umgang mit Lebensmitteln und die Vermeidung der Lebensmittelverschwendung sollte heutzutage viel stärker im Fokus unser aller stehen. Der Verein Essen für Alle e.V. im Kreis Groß-Gerau rettet Lebensmittel und verteilt diese an Bedürftige aus verschiedenen Stadtteilen.
Um ein gesellschaftliches Bewusstsein für dieses wichtige Thema zu schaffen führt Dr. Sylvia Schneider Kochworkshops unter dem Namen „Zu gut für die Tonne“ für Jugendliche durch.

Kurz vor den Weihnachtsferien hat die PUSCH-Klasse der Martin-Niemöller-Schule in Riedstadt an diesem Workshop teilgenommen. Bevor es an die Verarbeitung der geretteten Lebensmittel ging bekamen die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit ihr eigenes Wissen und ihre Bestrebungen gegen die Verschwendung von Lebensmittel mitzuteilen. Nicht nur im Supermarkt sondern auch in privaten Haushalten werden viele Lebensmittel weggeschmissen, weil das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) abgelaufen ist ohne, dass Verbraucher das Prinzip genauer hinschauen, riechen oder schmecken anwenden. Nachdem sich die Klasse mit der Küche und den notwendigen Utensilien vertraut gemacht hat ging es an die Zubereitung von drei verschiedenen Rezepten aus guten Lebensmitteln, die im Supermarkt in der Tonne gelandet wären. Die erste Gruppe bereitete Pizzabrote aus verwerteten Broten, Gemüse und Käse zu. Eine andere Gruppe erhielt eine Menge dunkle Bananen aus diesen wurden dann leckere Pancakes gebacken. Zum Nachtisch gab es ein schmackhaftes Glasdessert das aus Joghurt zubereitet wurde, dessen MHD bereits abgelaufen war und dennoch einwandfrei gerochen und geschmeckt hat. All diese Erfahrungen durften die Jugendlichen beim Kochen und Zubereiten machen. Darüber hinaus gab es nach Tipps zur richtigen Lagerung von Lebensmittel, damit sie länger frisch bleiben. Beim gemeinsamen Essen wurde auch darüber gesprochen, wie man ein noch frisches Hühnerei erkennen kann.
Für alle Teilnehmenden war es ein sehr lehrreicher Tag mit einem guten Wechsel zwischen Theorie und Praxis.

PUSCH ist eine Maßnahme des Hessischen Kultusministeriums an allgemeinbildenden Schulen. Es richtet sich an Schülerinnen und Schüler die in regulären Klassen nicht optimal unterstützt werden können. Durch eine intensive Verzahnung von Praktika und theoretischem Unterricht soll der Erhalt des Hauptschulabschlusses gesichert und eine berufliche Orientierung ermöglicht werden.

Förderung
Die Förderung wird vom Land Hessen getragen und vom Europäischen Sozialfonds [ESF] unterstützt.