Zwischenprüfung der besonderen Art
Rüsselsheim | Für ihre Zwischenprüfung mussten zwei angehende Fertigungsmechaniker unserer Ausbildungsbegleitung (ABplus) ihr Wissen und Können unter Beweis stellen.
Als besondere Erfolgsgeschichte stach hier Omid Sardarian heraus, der seit seinem vierten Lebensjahr gehörlos ist. Er begann in München ein Praktikum bei BMW, wurde jedoch nicht in eine Ausbildung übernommen. Mehr Erfolg hatte er bei Opel, dort hat er seine Ausbildung zum Fertigungsmechaniker begonnen. Dass eine Ausbildung in einer Fremdsprache für den gebürtigen Iraner schwierig wird, ist nachzuempfinden. Jedoch ist es deutlich schwieriger, alles in der fremden Gebärdensprache zu verstehen und nachzuvollziehen. Mit Hilfe einer Dolmetscherin für Deutsche Gebärdensprache, die wir glückerweise finden konnten, erhielt Herr Sardarian die Unterstützung, welche ihm in der ABplus im Rahmen von Wirtschaft integriert angeboten wird. Herr Liebl-Blöchinger arbeitet als Lehrer im Rahmen der ABplus eng mit dem Rüsselsheimer Bildungswerk zusammen und macht dort die Teilnehmenden fit für den betrieblichen Unterricht. Herr Sardarian hat an der intensiven Prüfungsvorbereitung zweimal pro Woche am Stützunterricht teilgenommen. Nachdem der motivierte Sportler letztes Jahr seinen Vater verloren hatte, wurde es zu einer Ehrensache für ihn, diesen stolz zu machen und die Ausbildung mit Erfolg zu beenden. Die Familie des 38-jährigen lebt in München, er konnte sich dort besser auf die Prüfung vorbereiten. Auch hier hatte das BWHW die Lösung: Die letzten zwei Wochen nahm er deshalb online Unterricht in Anspruch. Das Bildungswerk stellte dem motivierten Teilnehmer einen Rechner zur Verfügung. Auch für die Dolmetscherin für Deutsche Gebärdensprache und Herrn Liebl-Blöchinger war das eine neue und besondere Herausforderung. Trotz dieser ganzen Herausforderungen bestand der Teilnehmer seine Zwischenprüfung erfolgreich.
Ibrahim Meryamka, ein weiterer Teilnehmer der ABplus, konnte dank unserer Unterstützung seine Prüfung erfolgreich absolvieren.
„Mein Vater wäre stolz“, so der glückliche Herr Sardarian.
Wirtschaft integriert ist ein Projekt des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen. Es wird gefördert aus Mitteln des Landes Hessen, des Europäischen Sozialfonds [ESF], den Agenturen für Arbeit sowie den Jobcentern.
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