An die Säge, fertig los! Projekt KomZu bei Betriebsbesuch entega* Darmstadt
Darmstadt | Schon früh trafen sich die Teilnehmenden und Mitarbeitenden des Projekts KomZu aus Groß-Gerau am 20.02.2020 am Bahnhof, denn es erwartete sie eine Betriebsbesichtigung der besonderen Art.
Das Betriebsgelände von entega* in Darmstadt, dem großen Energielieferanten, ist gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Die meisten kennen diesen als Ökostrom- und Erdgasanbieter und dementsprechend war auch die Erwartung, welche Ausbildungsberufe dort angeboten werden. Was die wenigsten jedoch wissen: entega* bildet in vielen weiteren Bereichen aus, wie z.B. in Anlagemechanik, KFZ-Mechatronik oder auch zur Fachkraft für Systemintegration, und bietet auch Einstiegsqualifikationen für Geflüchtete an.
Neben der beeindruckenden Präsentation des Unternehmens und der Geländeführung übertraf das Folgende dann alle Erwartungen.
Ein Großteil des Besuches bestand in der tatsächlich aktiven Mitarbeit in der betriebseigenen Ausbildungswerkstatt mit den Auszubildenden selbst! Jeder Teilnehmer bekam einen persönlichen Ansprechpartner zur Seite gestellt und eine sachkundige Unterweisung für ein doch recht schweißtreibendes Projekt: die Herstellung eines Flaschenöffners aus Schrauben und Muttern.
Zunächst ging es ans Feilen und Gewindedrehen, dann ans Metallsägen. Auch durften die Teilnehmenden, wenn noch Kraft und Puste da war, einen Handyhalter aus Blech schneiden und mit speziellen Maschinen in Form knicken.
„Solche Maschinen haben wir auch in meinem Heimatland“, berichtete ein Teilnehmer am Eisenbohrer. Bei vielen war somit der routinierte Umgang mit solchem Werkzeug zu beobachten. Besonders bemerkenswert war der geduldige, freundliche Umgang der Auszubildenden mit den Besuchern. Sie halfen, erklärten und zeigten, und so war schnell auch eine andere Art der Kommunikation untereinander möglich, die das konkrete Tun und weniger die Sprachbarrieren in den Vordergrund stellte.
Auch wenn der Einstieg als potenzielle Auszubildende in ein solches Unternehmen aufgrund des Sprachniveaus vielleicht eher noch in der Zukunft liegt, so gingen die Teilnehmenden jedoch mit Erfüllung und vielen neuen Eindrücken nach Hause - und natürlich mit einem selbstgemachten Unikat.
Dies ist nur eine von zahlreichen Unternehmungen, die die Teilnehmenden des Kompetenzzentrums für Zugewanderte (KomZu) erwartet, wenn sie sich in dieser 4-monatigen Maßnahme befinden. Neben Deutschtraining und Bewerbungscoaching steht z.B. das Kennenlernen deutscher Kultur und Alltäglichkeiten im Vordergrund. Das Projekt KomZu befindet sich derzeit in seinem 5. Durchlauf und wird pädagogisch durch Sümeyra Genc und Roman Hannusch, sowie der Deutschkraft Frau Snjezana Lovric betreut.
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