QuiT – Berufliche Rehabilitation im Bildungswerk in Wetzlar. Ein Erfahrungsbericht zweier Teilnehmerinnen
Wetzlar | Uta und Viola absolvierten den Lehrgang QuiT, eine Maßnahme zur beruflichen Rehabilitation, im Bildungswerk in Wetzlar. Unter der Leitung der pädagogischen Mitarbeiterin Cornelia Kamphaus-Krahe werden Menschen, die sich aus gesundheitlichen Gründen beruflich neu orientieren müssen, über zehn Monate auf ihrem Weg in eine neue berufliche Zukunft begleitet. Mit Hilfe einer Standortbestimmung, auf Basis einer strukturierten Eignungsanalyse und Interessensermittlung und flankiert von Teamübungen, Kreativaufgaben und Wissensinput in Form von Psychoedukation, Arbeitsmarktinformationen, EDV- und Bewerbungstraining, werden neue Ideen für die künftige Erwerbsarbeit entwickelt und über praktische Erprobungen getestet. Am Ende steht die Anbahnung eines neuen Arbeitsverhältnisses.
Zwei Teilnehmerinnen berichten von ihrer Erfahrung im Lehrgang:
So fing alles an…
An unserem ersten Tag trafen wir uns mit der Gruppe im Kursraum und lernten uns in einer kleinen Vorstellungsrunde kennen und stellten schnell fest, dass wir aus ähnlichen Gründen an der QuiT-Maßnahme teilnahmen. Unsere erste gemeinsame Aufgabe war, einen großen Baum zu zeichnen, auszuschneiden und im Kursraum aufzuhängen. Durch diese erste „Teamarbeit“ haben wir gleich gemerkt, dass wir uns direkt gut verstanden. Die Zusammenarbeit gab uns Sicherheit und wir konnten uns gegenseitig unterstützen. Aus einem gemeinsamen Interesse, dem Fotografieren, wurde ein Projekt, das uns die ganzen zehn Monate immer mal wieder begleitet hat, gemeinsame Foto-Ausflüge inbegriffen.
Aller Anfang ist schwer…
Die ersten Wochen waren für uns alle sehr anstrengend: Regelmäßig früh aufstehen, lange sitzen, konzentriert arbeiten etc. Der Wiedereinstieg war erstmal eine große Herausforderung für jeden von uns. Später wurden Gruppen zusammengelegt zu gemeinsamen Unterrichtseinheiten. Es gab einen wöchentlichen Stundenplan mit unterschiedlichen Kurseinheiten wie z.B. EDV, Kommunikation, Gesundheitsmanagement und Bewerbungstraining. Es wurde großen Wert daraufgelegt, dass alle Bewerbungsunterlagen auf einem aktuellen Stand sind. Dafür kam sogar ein Fotograf ins Haus. Sport und Entspannung kamen auch nicht zu kurz. Und wenn es uns mal nicht gut ging, hatten wir immer die Möglichkeit, uns in einen Ruheraum zurückzuziehen.
Wertvoll…
waren auch die wöchentlichen Einzelgespräche mit unserer Kursleiterin, bei denen wir u.A. reflektieren konnten, ob es schon Fortschritte gab und wo ggf. noch Probleme bestanden. Auch die Gespräche in der Gruppe und den Austausch untereinander empfanden wir als große Bereicherung.
Holter die Polter…
Durch die sehr unterschiedlichen Charaktere, die in den Gruppen aufeinanderprallten, wurde der Umgang miteinander teilweise zu einer großen Herausforderung. Aber hey, vergesst nicht - jede hat ein Päckchen zu tragen, jeder bringt eine eigene Geschichte mit und ich finde:
Es braucht doch gar nicht viel…
Eine Prise mehr Achtsamkeit und etwas weniger Ego (die Dinge nicht nur aus der eigenen Sicht betrachten, nicht immer Recht haben wollen) und schwupps, ein gutes Miteinander gelingt. Man muss ja nicht mit jedem gut Freund werden, aber ein respektvoller, wohlwollender Umgang kann so förderlich sein.
Und immer voran…
Auch die Praktikumsphase war sehr wichtig und hilfreich für uns. Wir konnten uns in der Praxis erproben und herausfinden, wo man steht, was schon mal nicht passt undwo es hingehen könnte. Und manchmal steht hinter dem Praktikum eine feste Stelle. So erging es uns beiden. Aber verlange nicht gleich so viel von dir selbst. Eins haben wir in den letzten Jahren für uns gelernt - immer wieder wird uns bewusst: Es braucht alles seine Zeit. Was wir euch noch gern mit auf den Weg geben möchten: Lasst euch Zeit, habt Vertrauen und glaubt an euch!
Alles Gute wünschen Viola und Uta
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