Einblicke aus der Maßnahme für geflüchtete Frauen: auf der Spur der Alltagskultur in Wiesbaden

Wiesbaden | Im September startete die Maßnahme „Berufsorientierung für geflüchtete Frauen“. 12 Frauen erhalten hier die Möglichkeit vormittags ihre Sprachpraxis zu vertiefen und die neue Lebenswelt in Wiesbaden kennen zu lernen. Dabei bringen die Teilnehmerinnen, die u.a. aus Somalia, Afghanistan, Syrien oder Ghana stammen, auch ihre ganz persönlichen Lebensgeschichten und Traditionen mit. Ziel der Maßnahme, welche im Auftrag der Landeshauptstadt Wiesbaden, Sozialleistungs- und Jobcenter, Maßnahmen- und Integrationsmanagement durchgeführt wird, ist es, die Frauen auf ihrem Weg zu einer beruflichen Orientierung zu begleiten, zu unterstützen und die notwendigen Schritte einzuleiten. Die Maßnahme beginnt mit einer Einstiegsphase, in welcher geflüchtete Frauen für die Maßnahme direkt in der Gemeinschaftsunterkunft gewonnen werden.

Der wöchentlich wechselnde Stundenplan umfasst in der ersten Einstiegsphase Sprachtrainings, Mikroprojekte, Länderkunde sowie Ausflüge. Hier werden die Stadtgeschichte und verschiedene Ausflugsziele im Stadtgebiet erkundet. In Mikroprojekten wie Kochen oder Nähen können sich die Teilnehmerinnen in Corona-konformen, praktischen Arbeiten erproben und ihre Fertigkeiten zeigen. Das gemeinsame Tun findet großen Anklang und die Frauen halten stolz ihre fertigen Schürzen oder Taschen in den Händen.

Auch alltagsorganisatorische Fragen zu Fahrkartenabrechnungen und Kinderbetreuung werden bereits behandelt. So werden die Frauen dabei unterstützt, die Betreuung der Kinder im Unterrichtszeitraum zu organisieren und zu gewährleisten. Einheiten zu Gesundheit und Bewegung setzen bei den individuellen Bedürfnissen der Teilnehmerinnen an. Der Ehrgeiz Deutsch zu lernen, neue Worte zu sammeln und sich im Alltag selbstständig und selbstbewusst bewähren zu können ist allen Teilnehmerinnen gemein. Sie zeigen sich bei einem Ausflug ins Kaufhaus beeindruckt von Worten wie „Gefrierkombination“ oder lernen bei den Einheiten zum Berufsalltag erstaunt das Wort „Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung“ kennen. Die Gruppe ist nach wenigen Wochen bereits zusammengewachsen und unterstützt sich in vielen alltäglichen Fragen gegenseitig. Es ist ein Lernraum entstanden, in dem die einzelnen Teilnehmerinnen ihre weiteren Schritte in Richtung einer Berufstätigkeit planen und sich mit Freude auf ihre persönlichen Wünsche und Zukunftsideen einlassen können.

Wir wünschen den Teilnehmerinnen in der zweiten Phase der Maßnahme in den Räumlichkeiten des BWHWs weiterhin viel Spaß und viel Erfolg!

Sozialbudget+HMSI+Wiesbaden

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