Kunst! Was hat das mit mir zu tun?
Besuch ins „Museum Wiesbaden“ für die Teilnehmenden der Berufsorientierungplus/Wirtschaft integriert
Wiesbaden | Kunst und Kultur, diese Begriffe werden oft in einem Atemzug genannt. Kunst und Kultur kennenlernen, auch das ist Integration. Jeder Arbeitgeber wünscht sich Auszubildende, die über den Tellerrand hinaus schauen. Aber über 100 Jahre alte Bilder anschauen? Ist das nicht langweilig? Und was hat das mit mir zu tun? Der letzten Frage widmeten sich die Teilnehmenden der Berufsorientierungplus von Wirtschaft integriert bei ihrem Ausflug ins Museum Wiesbaden. Sie besuchten dort die Ausstellung „Homecoming“ des Wiesbadener Genremalers Ludwig Knaus (1829-1910) und konnten feststellen: Nein! Über 100 Jahre alte Gemälde sind nicht langweilig, denn wenn ich mich darauf einlasse, haben die Bilder eine Menge mit mir zu tun. Das Museum stellte Lehrmaterial zur Verfügung, das von Schüler/-innen und Studierenden entwickelt wurde und besonders jungen Menschen einen persönlichen Zugang zu den Werken von Ludwig Knaus ermöglicht. Anhand dieses Materials beschäftigten sich die Teilnehmenden ganz persönlich mit essentiellen Fragen zu den Themen Zugehörigkeit, Identität und Sehnsucht. „Hier sind heute eine Menge Erinnerungen aufgekommen. Die Bilder sind wirklich faszinierend!“ sagte Reza (32) nachdem auch er sich viel Zeit genommen hatte, die Bilder zu betrachten und dabei über Fragen nachzudenken wie „Was möchtest du als nächstes feiern?“ oder „Was gibt dir Trost?“.
Weiterhin wurde die Gruppe kurz durch die Sonderausstellung Jugendstil und die Ausstellung „Der rote Waggon“ geführt, die sich künstlerisch mit Sowjetpropaganda auseinandersetzt. Einige raumgreifende Installationen wurden ebenfalls betrachtet und die Geschichte des Museums an sich wurde kurz erklärt.
So endete ein spannender Tag, der zahlreiche, ganz andere Blickwinkel eröffnet hat.
Wirtschaft integriert ist ein Projekt des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen. Es ist ein vom Land Hessen, dem europäischen Sozialfonds, den Agenturen für Arbeit sowie den Jobcentern finanziertes Programm, das Menschen mit erhöhtem Sprachförderbedarf den Weg in die Ausbildung ermöglicht.
Während der 4-monatigen Berufsorientierungplus lernen die Teilnehmenden mindestens drei Berufsfelder praktisch kennen und erkunden ihre Eignung und Neigungen. Berufsbezogene Sprachförderung, Integrationsunterstützung in die deutsche Gesellschaft und Berufswelt sowie sozialpädagogische Begleitung ergänzen das Angebot.
Für mehr Informationen wenden Sie sich an Vanessa Petzold oder Fabienne Grunow (0611 72397649).
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