ALSFELD/LAUTERBACH | Am Montag, den 05.12.2022, fuhren die Teilnehmenden der Projekte AIDA [Aktivieren-Integrieren-Durchstarten-Ausbilden] und BaE [Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen] nach Wetzlar, um dort das Dunkelkaufhaus zu besuchen. Um 10:19 Uhr fuhren wir mit dem Zug in Alsfeld los und kamen um 11:49 Uhr in Wetzlar am Bahnhof an. Von dort aus liefen wir zum Dunkelkaufhaus. Begrüßt wurden wir von einem blinden Mitarbeiter, der uns erklärte, dass das Gebäude ein ehemaliges Kaufhaus ist, daher der Name „Dunkelkaufhaus“. Zu Beginn der Führung sollten wir uns in einer Reihe hintereinander aufstellen und unsere Namen sowie eine Zahl (Position in der Reihe) nennen. Einige Teilnehmende sollten danach Plätze tauschen. Als das getan war, ging es auch schon los. Wir betraten einen Gang, der vollkommen dunkel war. Der Mitarbeiter sagte, wir sollen uns nur an der linken Wand orientieren. Nach einigen Metern durch die Dunkelheit, mussten wir mit dem Rücken an der Wand stehen bleiben. Es wurden alltägliche Geräusche abgespielt, die wir erkennen sollten. Darunter waren zum Beispiel die Geräusche eines Druckers und einer Kaffeemaschine. Nachdem wir die Geräusche erraten hatten, ging es weiter. Nach einer Weile sollten wir wieder stehen bleiben. Diesmal hatte der Mitarbeiter ein Stofftier dabei, welches wir fühlen und möglichst erkennen sollten. Wie sich herausstellte, handelte es sich dabei um eine Kuh. Wir liefen wieder weiter, bis wir an einer Stufe standen. An der linken Wand stand ein Satz, den wir durch Fühlen lesen sollten. Nach einigen weiteren Metern kamen wir an einer Bar an. Wir sollten uns nacheinander auf einen Stuhl setzen, was mit gegenseitiger Hilfe sehr gut funktionierte. Wir reichten uns die Hände, bis jeder bei seinem Platz angekommen war. Als jeder saß, sprachen wir darüber, wie man Kleingeld auseinanderhalten kann, wenn man nichts sehen kann. Dann ging die Führung auch langsam dem Ende zu. Wir gingen noch durch zwei Vorhänge hindurch, bis wir letztendlich wieder ins Helle kamen. Während der Führung war es natürlich so, dass wir keine Handys oder andere leuchtende Gegenstände mit uns führen durften. Alles in allem war es eine spannende Erfahrung, sich durch völlige Dunkelheit zu bewegen und nachzuempfinden, wie es Menschen ohne Augenlicht geht. Nachdem wir noch eine Stunde Zeit hatten, uns in Kleingruppen in Wetzlar zu beschäftigen, fuhren wir mit dem Zug wieder zurück nach Alsfeld.

Dieser Text wurde verfasst von Nessia Schilowski (Teilnehmerin von AIDA).

AIDA wird gefördert von der Europäischen Union und aus Mitteln des Landes Hessen.