Lauterbach | Viele Migrantinnen sprechen, auch wenn sie schon länger in Deutschland leben, nur wenig Deutsch. Ein möglicher Grund ist, dass sie sich bisher hauptsächlich ihrer Familie gewidmet haben und deshalb nicht Deutsch lernen konnten. Um ihre Integration zu fördern, finanziert das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge besondere Seminarmaßnahmen für ausländische Frauen ab dem Alter von 16 Jahren.

Seit Mai führt die PRO INKLUSIO gGmbH in Lauterbach zum zweiten Mal einen Frauenkurs durch. Die Kursleiterin Frau Bialas ist mit Leib und Seele Ansprechpartnerin für die Frauen, auch weil sie die Situation als Migrantin in Deutschland aus eigener Erfahrung kennt. Das Besondere an dem Kurs ist, dass die Frauen ihre Kinder mitbringen dürfen, welche in einem Spielzimmer durch Frau Kurpanik betreut werden, aber jederzeit zu ihren Müttern dürfen. So ist es ein bewegter Unterricht, welcher sich mit dem Leben in Deutschland auseinandersetzt, die Frauen bei Erziehungsfragen unterstützt und das Bildungssystem erklärt. Weitere Themen sind Gesundheit, der Aufbau von sozialen Kontakten und das Kennenlernen von Unterstützungsangeboten.

Ein weiteres Ziel, das wir für die Frauen anstreben, sind Möglichkeiten für ihren weiteren Lebensweg zu erarbeiten. So möchten einige eine Ausbildung machen, andere einen Arbeitsplatz finden oder einen Sprachkurs besuchen.

Durch das gute Miteinander und die Unterstützung der Frauen untereinander sinkt die Hemmschwelle die deutsche Sprache anzuwenden täglich. Da sich der Kurs aus Frauen aus acht verschiedenen Herkunftsländern zusammensetzt, führt daran auch kein Weg vorbei.

Teilweise versuchen die Frauen auch ihre Kinder anderweitig während der Unterrichtszeit unterzubringen. So sagt eine Teilnehmerin: „Ich brauche keine Pause, ich will weiter lernen und hier nicht von meinem Kind abgelenkt werden.“

Das Fazit aller Frauen: „Frau Bialas ist eine tolle Lehrerin und es ist schön etwas zu lernen. Gerne wollen wir noch mehr lernen“.