Auf den Spuren des Buchdrucks

Wiesbaden | „Wie kommt die Schrift auf das Papier?“, „Wie entsteht überhaupt ein Buch?“: Interessante Einblicke in die Entstehung des Buchdrucks erhielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Maßnahme „SIA“ vom Standort Wiesbaden kürzlich in Mainz.

SIA – „Sprache und Integration für den Arbeitsmarkt“ – ist eine Maßnahme für Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund, in der in einem Zeitraum von sechs Monaten die Teilnehmenden ihre Deutschkenntnisse verbessern, Hemmnisse abbauen und sich eine berufliche Möglichkeit zur Integration in den deutschen Arbeitsmarkt erarbeiten.

Im Modul „Soziale Integration“ geht es um die Wissensvermittlung über das kulturelle und soziale Leben in Deutschland und vor allem in Wiesbaden und Umgebung. Daher wurde ein Ausflug in das Gutenberg-Museum in Mainz organisiert. Erfreulicherweise bot das Museum einen kostenfreien Eintritt für alle interessierten Besucher und Besucherinnen unserer Maßnahme an. Um die Gruppengröße und damit das Infektionsrisiko möglichst gering zu halten, wurden außerdem zwei Ausflugstage realisiert.

Das Museum zeigt als „Weltmuseum der Druckkunst“ die Geschichte und Entwicklung von Buch, Druck und Schrift. Dabei lernt man nicht nur etwas über das Leben und die Erfindung Johannes Gutenbergs, sondern auch über außereuropäische Druckgeschichte, Buchkunst, die Entwicklung von Schrift und Papier und vieles mehr. Die Teilnehmenden zeigten großes Interesse und freuten sich über Neugelerntes als auch Wiedererkanntes. Besonders die mit Gold verzierten Schrift- und Druckkunstwerke aus dem Mittelalter und die später entstandenen ersten großen Druckmaschinen fesselten das Interesse der Teilnehmenden. Außerdem waren sie vor allem in der Abteilung der islamischen Schrift- und Druckkunst besonders rege und teilten ihr Wissen und private Geschichten mit den pädagogischen Mitarbeitenden. Zusätzlich erlebten die Teilnehmenden eine detaillierte und interessante Vorführung der frühen Buchdruckmethode mit beweglichen Lettern und einer nachgestellten Druckmaschine.

So konnte – auch während der Corona-Zeit – das Gruppengefühl und die Bindung zu den pädagogischen Fachkräften gestärkt werden. Ausflüge und Gruppenaktivitäten sind innerhalb der letzten zwei Jahre nur sehr eingeschränkt möglich gewesen, weshalb diese Exkursion für alle eine willkommene Abwechslung zu dem eher theoretischen Lernen im Klassenraum darstellte.

Der Ausflug machte den Teilnehmenden sichtlich Spaß und sie konnten mit einem Gefühl der Zufriedenheit und neuem Wissen nach Hause gehen.

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