Bohren, schrauben, tapezieren: Teilnehmerinnen erhalten Zertifikate
Marburg | Eine erfolgreiche Projektwoche geht zu Ende: Die Teilnehmerinnen der Frauenakademie, eine durch das KreisJobCenter Marburg-Biedenkopf durchgeführte Maßnahme, bekamen zum Abschluss ihre Zertifikate überreicht. „Damit haben wir unser geplantes Ziel erreicht“, sagt Sabine Faber, die mit der Projektverantwortung betraute Mitarbeiterin des BWHW. „Vielleicht interessiert sich die eine oder andere Frau nach der „Handwerkerinnen-Woche“ für einen ebensolchen Beruf – jetzt wo wir ganz viele Elektrikerinnen, Malerinnen und Hobby-Schrauberinnen haben“, ergänzt ihre Kollegin Laura Perski.
40 Frauen haben an der Projektwoche teilgenommen und sich aktiv in den verschiedenen Angeboten eingebracht. „Wir haben viele Materialien kennengelernt, wie man sie verwendet und wofür. Zum Beispiel beim Tapezieren. Das hat Spaß gemacht und ist auch für den Alltag nützlich“, sagte eine Teilnehmerin zum Abschluss. Neben unter-schiedlichen Materialien stand ebenfalls Werkzeugkunde auf dem Programm: Welche Schrauben gibt es eigentlich? Und welche Werkzeuge benötige ich dafür?
Gemeinsam mit den Expertinnen und Experten aus den jeweiligen Gewerken haben die Mitarbeiterinnen der Frauenakademie ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. Uli Schupp [Elektro-Meister] erklärte den Frauen, welche Lampen es gibt und wo die Unterschiede sind. Unter seiner Anleitung bauten die Frauen Kindersicherungen in Steckdosen ein und schlossen Lampen an. Mit Doris Schwarz [Malermeisterin und Diplom-Ingenieurin (Uni) Fachrichtung Gebäudetechnik] lernten die Teilnehmerinnen die unterschiedlichsten Farbtinkturen kennen, wie sie Wände zum Tapezieren vorbereiten und richtig abkleben und welche Farbe auf welchen Untergrund passt und für welchen Zweck angemessen ist.
Bohren, dübeln, schrauben und den Umgang mit verschiedenen Werkzeugen zeigte Heiko Reeh [Schlossermeister und Betriebswirt] und Nadine Kring [Maschinenbau- und Wirtschaftsingenieurin, Ausbilderin] erklärte den Frauen, wie sie u. a. Möbel einfach reparieren können. Mit den Coachs und Anleiterinnen der Frauenakademie, Michaela Kromer und Monika Wachtel, bauten die Teilnehmerinnen selbst etwas zusammen – vom Lesen der Montageanleitung bis hin zum fertigen Möbelstück.
Die Teilnehmerinnen nutzen in ihren Projekten erfolgreich Bohrmaschinen, Schlagbohrmaschinen, Akkuschrauber mit verschiedenen Einsätzen, Laminatschneidemaschine, Elektrosägen. „Ich habe viele neue Erfahrungen gesammelt, das war sehr interessant. In der Gruppe haben wir zum Beispiel Kommoden zusammen aufgebaut“, sagte eine Frau.
Einige Teilnehmerinnen erhielten Zertifikate mit besonderer Auszeichnung. „Die Frauen haben sich sehr gut eingebracht – mit eigenen Ideen und Vorkenntnissen und haben so die Woche zu ihrem eigenen Projekt gemacht. Einige haben großes Interesse am Handwerk gezeigt und können sich vorstellen, in den Bereichen zu arbeiten“, erzählten Sabine Faber und Laura Perski, pädagogische Mitarbeiterinnen in der Frauenakademie.
Neben den Zertifikaten gab es zum Abschluss eine Tombola mit Preisen für alle Frauen. Als Hauptpreise wurden die beiden Kommoden verlost, die die Frauen in der Projektwoche aufgebaut haben. Zwei Teilnehmerinnen konnten sich über die neuen Möbelstücke freuen – inklusive Lieferung nach Hause. „Das ist ein toller Preis, die Kommode hat mir schon beim Aufbau sehr gut gefallen“, sagte eine von ihnen. Die anderen Teilnehmerinnen gingen auch nicht leer aus: Für jede gab es einen praktischen Gewinn wie zum Beispiel einen Zollstock, Batterien, Cuttermesser, Klebeband, ein Nachtlicht oder eine LED-Leuchte für die Küche. Damit können die Frauen das Erlernte zu Hause direkt in die Praxis umsetzen.
Das Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft e. V. führt die Frauenakademie, gefördert aus Mitteln des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration, im Auftrag des KreisJob-Centers des Landkreises Marburg-Biedenkopf durch. Mit den unterschiedlichen Angeboten und Aktionen wie einer Projektwoche trägt die Frauenakademie zur individuellen Förderung der Teilnehmerinnen sowie zu einer verbesserten Chancengleichheit und Integration von Migrantinnen bei.
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