Die Erfolgsgeschichte eines irakischen Sprachkursteilnehmers
Alsfeld | In den letzten Jahren trafen hunderte Geflüchtete im Vogelsbergkreis ein. Was ist aus ihnen geworden? Die Geschichte des irakischen Flüchtlings Abdullah Mohammad Jalawi steht beispielhaft für viele andere.
Im November 2016 sehen sich Abdullah Mohammad Jalawi und seine Familie durch die in seinem Heimatland vorherrschenden religiösen und politischen Konflikte zur Flucht gezwungen. Ein Jahr lang verbringen er und seine Familie in verschiedenen Gemeinschaftsunterkünften, ohne dabei in großen Kontakt mit der deutschen Sprache und Kultur zu geraten. Sein Asylantrag wird abgelehnt, seine Mutter und Schwester erhalten allerdings einen Schutzstatus. Daraufhin nimmt Abdullah sich einen Anwalt und geht in Revision.
Er beginnt das Lernen der deutschen Sprache zunächst im Selbststudium und macht anschließend seinen B1-Abschluss an der Max-Eyth-Schule in Alsfeld. Neben einigen Nebenjobs ist er bemüht sein Sprachniveau weiterhin zu verbessern und meldet sich selbstständig für einen B2-Kurs im Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft e. V. an. An vier Tagen in der Woche findet der Deutschunterricht statt. Neben dem Unterricht bietet das Bildungswerk aber auch weitere Unterstützung an, so wird Abdullah auch beim Schreiben von Bewerbungen und dem Zurechtfinden in der deutschen Bürokratie unterstützt.
Am Ende des Kurses steht nicht nur das B2-Zertifikat, sondern auch eine Ausbildung zum Anlagenmechaniker Sanitär-, Heizung- und Klimatechnik. Darüber hinaus möchte das Bildungswerk Abdullah auch während der Berufsausbildung unterstützen. Mit dem ausbildungsbegleitenden Projekt Wirtschaft Integriert soll ihm das Lernen des ausbildungsrelevanten Unterrichtsstoffes erleichtert sowie die deutsche Sprache durch geschultes Personal weiterhin näher gebracht werden.
Foto [v.l.n.r.]: Lehrkraft Nils Schenk, Absolvent Abdullah Mohammad Jalawi, Koordinator Michael Schipplick.