Europassübergabe bei der IHK Wiesbaden
Wiesbaden | Es ging nach Wien, Madrid und Kopenhagen. Drei Auszubildende der IHK Wiesbaden haben am 18. Dezember den Europass Mobilität als Zertifikat für die im Ausland erworbenen Kompetenzen erhalten. Mit Unterstützung durch das Erasmus+ Pool-Projekt „EuroMobility“ konnten die Auszubildenden bei Deutschen Auslandshandelskammern (AHK) am Auslandsstandort eines IHK-Mitgliedsbetriebes jeweils ein vierwöchiges, berufsbezogenes Praktikum absolvieren.
Jannick, 19, angehender Fachinformatiker für Systemintegration, ging im Juni in die österreichische Hauptstadt Wien, um dort seine Kollegen vor Ort bei einem Projekt zu begleiten: „Mein Projekt, welches ich federführend betreut habe, bestand daraus, jeden Starbucks Store in Österreich zu besuchen und ein Survey durchzuführen. Dafür haben wir das Equipment begutachtet, den Store und mögliche Kabelwege fotografiert. Außerdem haben wir die WLAN, LTE und Netzabdeckung durch lokale Anbieter wie T-Mobile und Orange geprüft. Das Ganze wurde dann in eine vorgegebene Excel-Tabelle eingetragen und dokumentiert. Die Excel-Tabelle beinhaltet außerdem fragen zum IST-Stand der Technik, beispielsweise wie die Technik verstaut werden soll, welche Hardware verbaut ist und wie diese miteinander verbunden ist. Aber auch Fragen wo diese Geräte in Zukunft positioniert werden und welche Gefahren bei der Installation dieser Geräte auftreten können, wurden genau dokumentiert. Daraus ergibt sich am Ende des Surveys eine Note, welche dem Auftraggeber eventuelle Mängel aufzeigt, die in einem Store bestehen.“
Marcel, 20, angehender Kaufmann für Büromanagement, ging im August nach Kopenhagen in Dänemark und arbeitete bei der Deutsch-Dänischen Handelskammer: „Die Kollegen haben mich freundlich und herzlich aufgenommen. Ich habe insgesamt das ganze Land als sehr freundlich und offen wahrgenommen. Die Stadt Kopenhagen hat viel zu bieten und die Kollegen haben mir Tipps gegeben, wo ich in meiner Freizeit hingehen konnte. Man hat jeden Kollegen mit dem Vornamen angesprochen und geduzt. Das war am Anfang eine kleine Umstellung. Ebenfalls ist die Hierarchie im Unternehmen relativ flach. Es war ein sehr positives Betriebsklima, was die Arbeit einfach gemacht hat. Das ganze Auslandspraktikum war für mich eine schöne Erfahrung. Sollte man die Chance haben ein Auslandpraktikum zu machen, dann sollte man diese nutzen.“
Noelle, 20, angehende Kauffrau für Büromanagement, ging im Oktober nach Madrid in Spanien und arbeitete bei der Deutsch-Spanischen Handelskammer. Sie hat einen Blog über diese Erfahrung geführt. Ihr erster Tag sah so aus: „Erster Tag in der AHK Madrid - Check! Ich glaube ich war noch nie so froh, so viel deutsch um mich herum zu hören wie am heutigen Tag und wirklich zu verstehen, was die Leute nun von einem möchten. Meine Kollegen sind sehr nett und aufgeschlossen und haben mir von der ersten Minute an ein gutes Gefühl gegeben. Heute waren dann erstmal ein Rundgang und das Kennenlernen der Kollegen angesagt, es war wirklich jeder sehr nett und hier wird auch jeder geduzt. Meine erste kleine Aufgabe war es dann heute für den Willkommenstag für alle neuen Praktikanten eine kleine PowerPoint Präsentation über die IHK in Wiesbaden zu erstellen und mich ein wenig mit dem Computer und der Spanischen Tastatur zurecht zu finden.
Die IHK Wiesbaden unterstützt seit mehreren Jahren ihre Auszubildenden bei der Durchführung eines berufsbezogenen Auslandspraktikums. Bei der Europassübergabe war auch die nächste Generation von Auszubildenden dabei und hat sich mit viel Aufmerksamkeit die Vorträge von den Kollegen angehört. Wo es hingehen soll, war noch nicht ganz klar, eine gute Idee haben die meisten Azubis aber nun schon.
Das ERASMUS+ Pool-Projekt „EuroMobility“ des Bildungswerks der Hessischen Wirtschaft e. V. bietet Auszubildenden die Möglichkeit, durch ein Stipendium und organisatorische Unterstützung ein Auslandspraktikum während der Ausbildung zu absolvieren. Als kostenlose Dienstleistung für die Azubis und deren Betriebe wird das Projekt aus Mitteln der Europäischen Kommission sowie aus Mitteln des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung und der Europäischen Union - Europäischer Sozialfonds finanziert.
Foto: Noelle, Marcel und Yannik mit ihren Zertifikaten.