„Fast wie in Dubai!“ – Auf Exkursion mit Migrantinnen und Migranten in die Mainmetropole
Wiesbaden | „Was ist ein Wolkenkratzer, was ist eine Furt? Und ist Frankfurt die Hauptstadt von Hessen?“ Diesen und anderen Frage konnten 14 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Maßnahme „SuPra“ vom Standort Wiesbaden kürzlich bei einer Exkursion in die Mainmetropole auf die Spur kommen.
SuPra - „Sprache und Praxis“ - ist eine Maßnahme für Teilnehmende mit Migrationshintergrund, in der über 10 Monate hinweg berufsbezogener Deutschunterricht auf den Niveaus unter A1, A1 und A2 mit praktischen Anwendungen bei Arbeitsgelegenheiten in den Bereichen Hauswirtschaft, Gärtnerei oder Werkstatt kombiniert wird.
Die beiden pädagogischen Mitarbeiterinnen nutzten das gute Wetter und die Lockerungen der Coronavorgaben und planten eine Exkursion, bei der die Teilnehmenden ihre gewohnte Lernumgebung verlassen konnten, darauf freuten sich alle sehr. Der Tag war gut vorbereitet, denn schließlich wollte man der Gruppe möglichst viele Highlights zeigen. Dass Frankfurt eine Stadt der Superlative ist, war bereits zu Beginn nicht zu übersehen: Die Aussicht von der 200 m hohen Terrasse des Maintowers entlockte vielen ein begeistertes „Wow!“. „Fast wie in Dubai!“, kommentierten einige, und schlugen damit einen Bogen zwischen ihrer arabischen Herkunft und der neuen Heimat. Mit Blick auf Römer, Dom, Paulskirche, EZB, Börse und das Bankenviertel gaben die pädagogischen Mitarbeiterinnen einen Überblick über die historische, wirtschaftliche und politische Bedeutung Frankfurts, gefolgt von einer Reihe Fragen aus der Gruppe.
Wieder auf dem Boden der Tatsachen hoben die Teilnehmenden einen respektvollen Blick nach oben zu den Banktürmen, bevor sie ihren Weg Richtung Alte Oper fortsetzten. Während die Temperaturen stiegen, sank bei vielen der Proviant im Rucksack – Zeit für ein Picknick, natürlich auf Frankfurts berühmtester Futterstraße, der „Fressgass“. Gut gestärkt ging es dann weiter Richtung Römer und Main, vorbei an Hauptwache und Paulskirche, stets ergänzt von leicht verständlichen Erklärungen. Schließlich wartete am nächsten Unterrichtstag ein Frankfurt-Quiz auf die Teilnehmenden, welches es mit den richtigen Lösungen zu gewinnen galt. Dass es Fachwerkhäuser nicht nur in Bayern, sondern auch am Römer mitten in Frankfurt gibt, überraschte viele. Und dass der Fluss weiter unten nicht Rhein, sondern Main heißt, war schnell geklärt. Das abschließende Fotoshooting auf dem Eisernen Steg ließ sich die Gruppe trotz 32 Grad im Schatten nicht nehmen, bei strahlendem Sonnenschein und perfekter Skyline im Hintergrund.
Glücklich und erfüllt mit neuen Eindrücken kehrte die Gruppe wieder nach Wiesbaden zurück. Und manch ein Teilnehmer wollte gern mit seiner Familie noch einmal kommen – vielleicht als neuer Stadtführer?