Politische Bildungsfahrt von BaE-Teilnehmenden in die Bundeshauptstadt vom 26.-29.11.2019

Wiesbaden | Mit einer Gruppe von 20 Teilnehmenden fuhren BaE-Auszubildende des Bildungswerks der Hessischen Wirtschaft (BWHW) in Begleitung von vier Betreuenden auf Einladung von Omid Nouripour MdB (Grüne) auf eine politische Bildungsfahrt nach Berlin. Jeder Abgeordnete des Bundestages hat jährlich die Möglichkeit 100 Bürgerinnen und Bürger auf Kosten des Bundespresseamtes einzuladen, um Politik in Berlin „live“ mitzuerleben und wichtige demokratische Institutionen auch mal persönlich sehen zu können.

Die insgesamt drei Tage des Besuches vom 26.-29.11.2019 waren vollgepackt mit interessanten Programmpunkten welche die Berliner Vergangenheit und Gegenwart behandelte. Bei der 50-köpfigen Reisegruppe waren neben den Teilnehmenden des BWHW auch unterschiedliche Mitreisende, meist höheren Alters, aus dem Rhein-Main-Gebiet dabei. Trotz der großen Unterschiede in Alter, Herkunft und persönlichen Erfahrungen wuchs die Gruppe schnell zusammen und verstand sich auf Anhieb sehr gut.

Direkt nach der Anreise per Zug wurde die Gruppe von der zuständigen Stadtführerin in Empfang genommen und mit eigenem Bus direkt zur ehemaligen Stasi-Zentrale gefahren, die heute glücklicherweise ein Museum ist. Dort angekommen erhielt die Reisegruppe eine sehr persönliche Führung durch das ehemalige Zentrum der Macht der DDR. Die einzelnen Stationen wurden durch den Museumsführer immer wieder mit Anekdoten und eigenen Erfahrungen erfahrbar gemacht und erlaubten so einen authentischen Einblick in den Wahnsinn der sozialistischen Diktatur.

Der zweite Tag begann mit einer ausgiebigen Stadtrundfahrt in der die Gruppe die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Berlins zu sehen und interessante Informationen darüber zu hören bekamen. Nach einer kleinen Stärkung im Anschluss daran, folgte mit dem Besuch einer Plenarsitzung des deutschen Bundestages, dem Herzstück der Demokratie in Deutschland, der Höhepunkt der politischen Reise nach Berlin. Die Gruppe hatte die Möglichkeit, knapp eine Stunde auf der Zuschauertribüne zuzuhören und zu schauen wie die Fachleute für außenpolitische Fragen der einzelnen Fraktionen über den Haushalt des Auswärtigen Amtes debattierten. Unter den Redenden waren dank des prominenten Themas auch einige bekannte Politiker, so wie der amtierende Außenminister Heiko Maas (SPD), Norbert Röttgen (Union) und auch unser Gastgeber Omid Nouripour (Grüne). Nach der Plenarsitzung wurde die Gruppe von Herrn Nouripour zu einem Gesprächstermin eingeladen, bei dem die Reisenden ganz persönlich Fragen stellen konnten. In lockerer und freundlicher Atmosphäre entspannte sich so ein tolles Gespräch über unterschiedlichste außenpolitische Fragen. Vor allem die Nähe des Abgeordneten und seine sympathische, offene Art hinterließen einen sehr positiven Eindruck bei den BaE-Auszubildenden. Für viele war es das erste Mal, dass sie einen Einblick darin erhielten, wie Politik und Demokratie funktionieren. Zum krönenden Abschluss erfolgte noch ein Besuch der weltberühmten Kuppel des Reichstages mit anschließendem Fototermin.

Der dritte Tag startete mit einem Museumsbesuch an der Bernauer Straße, einen historisch aufgeladenen Ort. Mit der Gedenkstätte Berliner Mauer ist es gelungen, ein Stück der bewegenden Geschichte Berlins im Stadtbild weiterhin zu erhalten. Hier konnte die Gruppe anhand einer Führung die Geschichte und Bedeutung der Berliner Mauer mit eigenen Augen sehen. Vielen Auszubildenden war anfangs nicht klar, was es bedeutete in einer geteilten Stadt oder einem geteilten Land zu leben. Aber wer diese aufwendig gestaltete Grenzanlage einmal selbst erlebt hat, begreift vielleicht etwas besser, was ein solches Hindernis für das Leben des Einzelnen bewirkt hat und das es Zeit braucht bis solche Narben sowohl in den Städten, als auch in den Köpfen wieder zugewachsen sind. „Bei dieser Führung fand ich es schön, mal hautnah da zu stehen und sich so weit es geht, das vorzustellen, was damals hier passiert ist.“ So fasste eine Teilnehmerin die Eindrücke des Mauermuseums treffend zusammen.

Nach einem gemeinsamen Mittagessen erfolgte mit dem Besuch des Auswärtigen Amtes der letzte Programmpunkt dieser aufregenden Reise. Dort erfuhr die Gruppe von einer Referentin des Amtes wofür das Auswärtige Amt überhaupt steht und was die Arbeit als Diplomat alles beinhalten kann. Obwohl für einige der Gruppe der Besuch des Auswärtigen Amtes aufgrund der Themen eher trocken und weniger spannend war, hatten andere Teilnehmende viel Spaß bei der deutschen Auslandsvertretung. „Mir hat das Auswärtige Amt gefallen, weil es Spaß gemacht hat mit den Rentnern ein paar Witze über die Politik zu machen. Ich fand auch die Frau top, unter so einem kritischen Publikum standhaft zu bleiben und weiter zu machen, obwohl sich oft beschwert wurde, dass ihr Vortrag langweilig wäre und so weiter. Ich fand es allerdings amüsant und interessant“, hat einer der Teilnehmer gesagt. Zum Abschluss besuchte die Gruppe des BWHW den Weihnachtsmarkt am Gendarmenmarkt in der Nähe. Vor atemberaubender Kulisse wurde mit Glühwein und Punsch auf die tollen neuen Erfahrungen angestoßen und der offizielle Teil der Reise beendet.

Am nächsten Morgen ging es dann per ICE wieder zurück nach Frankfurt und da es sich um einen Freitag handelte auch ins Wochenende. Geschafft, aber glücklich an der Reise teilgenommen zu haben kam die Gruppe am Nachmittag in Wiesbaden an.

Ausnahmslos gaben alle Teilnehmenden ein positives Feedback zu der Bildungsfahrt. „Ich hatte großen Spaß, habe neue Erfahrungen gesammelt und irgendwie auch einen kleinen politischen Teil, der davor nie da war, in mir gefunden. Es hat mega Spaß gemacht und danke nochmal!“, fasste einer der Teilnehmer die Berlinfahrt in seinem Bericht zusammen.

Die Gruppe hat sich super verstanden, die Teilnehmenden haben viel gelernt, manche sogar ihr Interesse für Politik entdeckt und alle hatten Spaß an der Fahrt.

Dies alles war nur möglich dank des Engagement der Mitarbeitenden des BWHWs und vor allem der Einladung von Herrn Nouripour.

 

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