Tierische Exkursion mit Charli: Ein „saukuhles“ Erlebnis auf dem Lebenshof in Schlitz
Marburg | Eine große Ranch mit viel Platz in der Natur, eine Zuflucht und ein Zuhause für Tiere – einen solchen Ort konnten die jungen Erwachsenen im Projekt Charli kennenlernen. Gemeinsam mit den pädagogischen Mitarbeitern begaben sie sich auf einen Roadtrip zum Lebenshof der Initiative Lebenstier nach Schlitz. Die Initiative Lebenstiere engagiert sich für das Wohl von sogenannten „Nutztieren“. Auf dem Hof in Schlitz leben gerettete Rinder, Kühe, Schafe, Schweine und Hühner.
Die jungen Erwachsenen konnten beim Besuch des Hofes die Tiere hautnah erleben und streicheln. Dabei lernten sie viel über das Wesen und die Bedürfnisse der verschiedenen Tiere und Tierarten. Zur Vorbereitung auf den Besuch, haben die Teilnehmenden im Unterricht das Thema Nutztierhaltung in Deutschland behandelt. Sie lernten zum Beispiel wie viel Platz ein Huhn in der regulären Intensivtierhaltung zur Verfügung hat und thematisierten, wie lange das Leben einer Milchkuh unter den Bedingungen der Industrie im Gegensatz zur eigentlichen Lebenserwartung dauert.
Die gelernte Theorie und das Wissen wurden dann vor Ort auf dem Bauernhof durch eindrückliche Beispiele und Berichte der Mitarbeitenden der Initiative Lebenstiere vertieft. So konnten die Teilnehmenden einen eindrucksvollen Einblick hinter die Kulissen des lachenden Schweins auf der Schnitzelpackung gewinnen.
Die gemeinsame, gemütliche Zeit mit den sanften Riesen auf der Weide und den verschmusten Wolleträgern im Stall brachte die jungen Erwachsenen in eine sorglose Entspanntheit fernab von bestehenden Problemen und dem hektischen Scrollen auf Social Media.
Durchhaltevermögen, Stärke und Lebensmut
Einige Tiere konnten mit ihrer Geschichte gar ein Beispiel an Durchhaltevermögen, Stärke und Lebensmut geben. So erzählte das Schaf Nepomuk davon, einst von der eigenen Mutter nicht gewollt worden zu sein. Als Nepomuk gefunden wurde, hatte er Untertemperatur und entzündete Klauen, war massiv unterernährt, voller Parasiten, verwurmt und anämisch, also blutarm. Nepomuk schilderte, wie wichtig ein fester Wille zum Erfolg und auch die Auswahl eines förderlichen Umfelds für ein Gelingen der eigenen Träume sind. Sein Gefährte im Stall war das Zwergschaf Eduard. Eduard musste sich wohl in seiner Vergangenheit in seinem Habitus gegen Ziegen zur Wehr setzen und war als Ziegenschreck bekannt. Mit seiner Geschichte gab er eine Lektion in Sachen Kampfgeist und Selbstbewusstsein.
Die Exkursion endete mit einem liebevoll hergerichteten Essen seitens der Hofbetreiber. Es gab verschiedene kulinarische Köstlichkeiten – allesamt frei von tierischen Produkten. Ein Teilnehmer, der erst im Nachhinein erfuhr, dass die vermeintliche Leberwurst, die er gegessen hatte, gar kein Fleisch enthielt, erklärte erstaunt: „Boah, krass, hab‘ ich gar nicht rausgeschmeckt …“
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