Viel erreicht in 3 Jahren
Fulda |Das Projekt BeNeFIT gab am vergangenen Donnerstag im Rahmen einer Fachtagung im Gemeindehaus Neuhof Einblicke über die aktuellen Herausforderungen, Chancen und Möglichkeiten von ukrainischen Geflüchteten und deren Möglichkeiten der Qualifizierung und Integration zur Teilhabe der Familien.
Gemeinsam mit Vertreter*innen aus dem Bundesministerium für Migration und Flüchtlingen, dem Landkreis Fulda, der Stadt Fulda, dem Jugendamt und dem Kreisjobcenter sowie mit den beteiligten regionalen Gemeinden und Netzwerkpartner*innen fand im Rahmen einer offenen Gesprächsrunde ein reger Austausch über die aktuellen Entwicklungen und Probleme in den Gemeinden bei der Integration der ukrainischen Geflüchteten statt.
Auf dem Podium gaben Mitarbeiter*innen Einblicke aus ihrer Arbeit an den jeweiligen Standorten. Eingeladen waren dabei auch zwei ukrainische Frauen, die im Rahmen des Projektes BeNeFIT ein regelmäßiges Sprachcafé besuchen und von ihren Integrationserfahrungen berichteten. „Gerade das Sprachcafé sei für den Spracherwerb und um in Deutschland „anzukommen“ eine wichtige Stütze gewesen“, berichteten die beiden Damen auf bereits gutem Sprachniveau in deutscher Sprache.
BeNeFIT ist ein im Rahmen des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales und des Europäischen Sozialfonds gefördertes Projekt zur Bekämpfung von Kinderarmut und die Förderung sozialer und beruflicher Integration und Bildung im Landkreis Fulda. Unterstützt werden dabei Familien mit Kindern, die Sozialleistungen oder einen Kindergeldzuschlag erhalten.
Um dies zu erreichen, hat das Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft e.V. in den vergangenen 2,5 Jahren in Zusammenarbeit mit regionalen Netzwerkpartner*innen in den Gemeinden Ebersburg, Schmalnau, Gersfeld, Kalbach, Neuhof, Flieden und in 2022 auch in der Stadt Fulda, Hilders und Tann verschiedene Beratungsangebote und Sprachcafés etabliert. Diese werden seit dem Kriegsausbruch in der Ukraine auch verstärkt von geflüchteten Familien mit Kindern angenommen.
Aktuell befinden sich über 70 ukrainische Teilnehmer*innen in den regionalen Sprachcafés. Zudem haben sie die Möglichkeit, verschiedene weitere Angebote wie Familientage, Unterstützungen bei der Integration in den regionalen Arbeitsmarkt oder sozialpädagogische Unterstützung wahrzunehmen.
Im Anschluss an die Gesprächsrunde gab der stellvertretende Bürgermeister von Neuhof, Franz-Joseph Adam, Einblicke in die aktuellen Problematiken und Herausforderungen, mit denen die Gemeinden derzeit umgehen müssen. „Wir stellen durchaus eine Ermüdung fest, wenn es um die Anzahl der ehrenamtlichen Helfer*innen geht. Trotz dieser Herausforderung bin ich überzeugt, dass die Hilfe allein durch das Amt nicht ausreichen wird, in solch einer Krise ist der Nächste gefragt, die Gemeinden, es sind Sie und ich“, so Adam. Diese Aussage lebt Franz-Joeseph Adam selbst mit vollem Einsatz und berichtete noch von einigen spannenden authentischen Erfahrungsbeispielen.
„Mit dem Auslaufen der regionalen Angebote endet für uns ein erfolgreiches Projekt. Allerdings benötigen die ukrainisch geflüchteten Menschen weiterhin Hilfe. Es ist wichtig für einen erfolgreichen Integrationsprozess, dass regional weiterhin solche Angebote zur Verfügung stehen und die Menschen auf ihrem schwierigen Weg unterstützt werden“ zog Reiner Sippel, Regionalleiter des BWHW, die Bilanz des Tages.