Von der Teilnehmerin zur erfolgreichen Ausbildungsabsolventin im BWHW. Interview mit Absolventin als Kauffrau für Büromanagement Sarah Munyaneza
Wiesbaden | Kürzlich beendete Sarah Munyaneza erfolgreich ihre Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement im BWHW Wiesbaden. Ursprünglich kam sie als Teilnehmerin ins Bildungswerk. In diesem Interview erzählt sie uns ihre Geschichte und berichtet von ihren Erfahrungen.
BWHW: Zuerst – herzlichen Glückwunsch zur bestandenen Ausbildung! Bitte erzählen Sie uns, auf welchem Wege Sie zum BWHW kamen.
Sarah Munyaneza (S.M.): Ich wollte damals nach vier Jahren Elternzeit einen Einstieg ins Arbeitsleben finden. Das Jobcenter hat mir die Wahl gelassen, ob ich auf eigene Faust einen Ausbildungsplatz suchen oder lieber an einer Maßnahme teilnehmen möchte. Bis zum Beginn der nächsten geeigneten Maßnahme hatte ich nichts gefunden, so habe ich an „Familie und Beruf“ teilgenommen. Das war voll zu Corona-Zeiten, deshalb hat alles über Arbeitspakete und von zu Hause aus stattgefunden. So war ich leider etwas mehr als üblich auf mich allein gestellt. Aber die Pädagoginnen waren immer ansprechbar und außerdem war der Projektname dann gelebtes Programm: Ich konnte so gleichzeitig die Betreuung meines Sohnes gewährleisten, er war damals 4. Da ich mit einer Fachhochschulreife ganz gute Voraussetzungen für eine Ausbildung hatte, wurde mir von den Projektmitarbeiterinnen schnell vorgeschlagen, ein Praktikum zu machen. Zufällig war das für den Bereich, der mich interessiert hat, gerade im BWHW selbst möglich. Es lief gut, sodass mir noch im Praktikum der Ausbildungsplatz angeboten wurde. 2020 habe ich also damit angefangen. Ich konnte dann sogar auf zwei Jahre verkürzen und habe den letzten Teil der Abschlussprüfung diesen Sommer auf Anhieb bestanden.
BWHW: Was war Ihr persönliches Ziel? Was hat Ihnen dabei geholfen, es zu erreichen?
S.M.: Mein Ziel war einfach, schnell einen Ausbildungsplatz zu finden und die nötige Unterstützung zu haben, um diese auch durchzuziehen. „Familie und Beruf“ hat bei der Bewerbung etc. unterstützt. Die ganze Ausbildung hindurch bestand die Möglichkeit, wöchentlich am Stützkurs teilzunehmen. Das habe ich gerne gemacht, der Stützkurs war ein entscheidender Moment, um von Arbeitsalltag und Berufsschule etwas Abstand zu gewinnen und mich meinen Lücken genau zu widmen. Auch die Prüfungsvorbereitungskurse hier im Haus haben mir sehr geholfen.
BWHW: Was war schwierig in der Ausbildung?
S.M.: Das Schwierigste war der Anfang. Nach vier Jahren Elternzeit musste ich das Lernen erst wieder lernen. Hier hat der Stützkurs sehr geholfen, sich zu konzentrieren, Lücken zu füllen, vergessenes Wissen aufzufrischen und so weiter.
BWHW: Was am BWHW hat Sie so überzeugt, dass Sie nun nach Abschluss der Ausbildung hierbleiben?
S.M.: Ich wurde sehr gut aufgenommen und habe immer viel Unterstützung erfahren. Vor allem war für mich wichtig, dass es Flexibilität und Verständnis für die Schwierigkeiten einer alleinerziehenden Mutter gab. Wir konnten immer Lösungen finden.
BWHW: Was sind jetzt Ihre nächsten Ziele?
S.M.: Hier im Haus erfährt man viel über Möglichkeiten von Azubis und jungen Fachkräften. Ich bin nun am überlegen, ob ein Auslandspraktikum für mich realistisch sein kann. Vielleicht zwei Wochen nach Spanien. Das Projekt EuroMobility würde mich in der Planung unterstützen.
Das Gespräch führte Vanessa Petzold.