Wiesbaden | Den richtigen Beruf finden, im deutschen Ausbildungsalltag zurechtkommen und eine Ausbildung erfolgreich abschließen – das sind die Ziele, die junge Menschen zur Teilnahme am Landesprojekt Wirtschaft integriert bewegen. 462 waren es allein in Wiesbaden, seit das Projekt 2016 begann, die meisten waren Geflüchtete. Es waren 462 Geschichten von großen Entscheidungen, von Schweiß und Mühe, von vielschichtigen Lernfortschritten und auch von persönlichen Schicksalen, auf die bei der 5-Jahres-Feier in Wiesbaden zurückgeblickt wurde.

Unter den Gästen waren Auszubildende, die derzeit vom Förderunterricht im Bildungswerk profitieren, gemeinsam mit ihren Ausbilderinnen oder Ausbildern. Joachim Disser, vorsitzender Geschäftsführer des BWHW, und Dr. Martin Pott, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Wiesbaden, beglückwünschten die Teilnehmenden zu ihrem Durchhaltevermögen. Gelobt wurde die sinnvolle Förderkette des Projektes, die sich aus den drei Bausteinen Berufsorientierung, betriebliche Einstiegsqualifizierung und Ausbildungsbegleitung zusammensetzt. Durchgängige Elemente der Förderung sind der berufsbezogene Deutschunterricht, Lernunterstützung, Integrationsunterstützung und sozialpädagogische Begleitung.  „Der Weg zu einer existenzsichernden Beschäftigung ist nicht leicht“, sagte auch Dagmar Schmidt, stellvertretende Regionalleiterin des BWHW, „aber die Mühe lohnt, denn Integration, Eigenständigkeit und gesellschaftliche Teilhabe winken am Ziel.“ Yvonne Ruckriegl, Ausbildungskoordinatorin bei Peek & Cloppenburg, erklärte den Nutzen des Projektes für Betriebe: „Seit 2017 arbeiten wir mit Wirtschaft integriert in Wiesbaden erfolgreich zusammen. Das Programm hat uns seitdem schnell und unkompliziert bei der Sprachförderung unserer geflüchteten Auszubildenden geholfen. Wirtschaft integriert hilft unseren Auszubildenden einen erfolgreichen Abschluss zu erreichen. Hier trägt der wöchentliche Stützunterricht in kleinen Gruppen zum Erfolg bei. Auch bei der Nachfrage nach Praktikumsplätzen engagieren wir uns gerne mit, um die teilnehmenden jungen Menschen in ihrer beruflichen Orientierung zu unterstützen und ihnen berufliche Chancen zu ermöglichen.“ Auch Teilnehmende des aktuellen Kurses „Berufsorientierung plus“ waren da und staunten über manchen Erfahrungsbericht. Vertreterinnen und Vertreter kooperierender Institutionen nutzten den Anlass, um die Wirksamkeit des Projektes zu bestätigen. Das Programm Wirtschaft integriert trage "maßgeblich dazu bei, Potenziale von Menschen mit Fluchtgeschichte zu erkennen und diese Talente gezielt für den deutschen Ausbildungsmarkt zu nutzen. Davon profitieren auch unsere Handwerksbetriebe, die ihren Fachkräftenachwuchs vorwiegend aus der eigenen Ausbildung gewinnen“, sagte Anja Kloos, Willkommenslotsin der Handwerkskammer Wiesbaden.

Wirtschaft integriert ist ein Projekt des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen. Es ist ein vom Land Hessen, dem Europäischen Sozialfonds, den Agenturen für Arbeit sowie den Jobcentern finanziertes Programm, das Menschen mit erhöhtem Sprachförderbedarf den Weg in die Ausbildung ermöglicht. Für weitere Informationen zu Wirtschaft integriert in Wiesbaden wenden Sie sich bitte an Vanessa Petzold.